Geplante XXL-Sanierung der B73
Großbaustelle wird Himmelpfortens Ortsdurchfahrt drei Jahre lang blockieren

- Seit März 2021 gibt es bereits einen Kreisel in der Himmelpfortener Ortsmitte an der B73. Zwei weitere sollen folgen
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- hochgeladen von Stephanie Bargmann
Die geplante Sanierung der Bundesstraße B73 in Himmelpforten ist eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der Region. Über einen Zeitraum von drei Jahren soll die wichtige Verkehrsachse zwischen dem Stader Autobahnende und dem Landkreis Cuxhaven grundlegend erneuert werden. Die Ortsdurchfahrt Himmelpforten wird dabei auf einer Strecke von 1,6 Kilometern zwischen der Tankstelle am Ortseingang (aus Richtung Stade kommend) und dem Abzweiger nach Kuhla saniert, was sowohl für Anwohner als auch für Gewerbetreibende erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Verkehrsbehinderungen und Umleitungen werden über Jahre hinweg erforderlich sein, was Geduld und Flexibilität von allen Beteiligten erfordert.
Die Planung
Bereits seit mehreren Jahren laufen die Vorbereitungen für das Großprojekt. Im April 2024 wurden erste Informationsveranstaltungen für Gewerbetreibende durchgeführt, gefolgt von einem großen Bürger-Infomarkt in der Eulsete-Halle im Juni 2024. Hier hatten Anwohner und Geschäftsleute die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Anregungen einzubringen.
Anfang März dieses Jahres stand die Sanierung erneut auf der Tagesordnung des Umwelt- und Planungsausschusses der Gemeinde Himmelpforten. Das beauftragte Ingenieurbüro Contur stellte den finalen Entwurfsplan vor. Vertreter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr beantworteten Fragen aus Politik und Bevölkerung. Die Abstimmung fiel einstimmig aus: Der Ausschuss sprach sich geschlossen mit sieben Jastimmen für das Projekt aus, sodass die Ausschreibung der Bauarbeiten nun vorbereitet werden kann.
Die Maßnahmen
Die Sanierung der B73 verfolgt das Ziel, den Verkehrsfluss zu optimieren, die Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu verbessern und die Infrastruktur an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen. Dafür sind umfangreiche Baumaßnahmen vorgesehen:
- Erneuerung aller Asphalt- und Tragschichten der Straße. Die B73 erhält durchgängig eine Fahrbahnbreite von 6,5 Metern
- Erneuerung der Regen- und Schmutzwasserkanäle
- Herstellung von Radfahrstreifen in Teilbereichen. Zur Erklärung: Im Gegensatz zu einem Radweg, der durch einen Bordstein oder einen Grünstreifen von der Fahrbahn getrennt wird, befindet sich der Radfahrstreifen auf der Straße und wird von der Kfz-Fahrbahn durch eine durchgezogene weiße Linie abgetrennt.
- Verbreiterung der Geh- und Radwege
- Barrierefreier Ausbau mehrerer Bushaltestellen
- Neubau von zwei Kreisverkehrsplätzen an den Einmündungen zur Landesstraße 114 (Abzweiger bei Kuhla Richtung Oldendorf) und Kreisstraße 62 (Abzweiger beim Rathaus Richtung Ochsenpohl). Beide Kreisel erhalten barrierefreie Übergänge.
- Bau von Fahrbahnteilern und Querungshilfen
- Der Kreuzungsbereich Brink/Marktstraße wird mit einer Mittelinsel ausgestattet. Die Bushaltestellen im dortigen Bereich werden in die Poststraße verlegt. Die Zufahrt in die Straße Brink erhält einen Linksabbiegerstreifen, die dort vorhandene Ampel wird hinter die Einmündung Brink verlegt.
- Die Einmündung zur Mühlenstraße wird ein wenig nach Nord/Ost versetzt. Weiterhin wird eine Linksabbiegespur aus Richtung Burweg kommend eingerichtet. Beim Penny-Markt wird eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer hergestellt.
- Neues Einkaufszentrum: Die geplante Einmündung zum noch nicht gebauten Combi-Markt wurde bei den Planungen berücksichtigt. Das Einfahren wird ausschließlich aus Richtung Stade kommend möglich sein und ein Herausfahren nur in Richtung Cuxhaven.
Umleitungen
Neben einer großräumigen Umleitung, die vom Bund geplant wird, wird es je nach Bauabschnitt mehrere innerörtliche Umleitungen geben. Diese werden u.a. als Einbahnstraßen eingerichtet, die Planung übernimmt die Gemeinde Himmelpforten.
Die Finanzierung
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa zehn Millionen Euro. Die Gemeinde Himmelpforten übernimmt 1,4 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen beteiligt sich an den Kosten des Kreiselbaus beim Abzweig Kuhla (Landstraße) und der Kreis Stade beteiligt sich an den Kosten des Kreiselbaus beim Rathaus (Kreisstraße). Den Löwenanteil der Kosten bei Planung und Sanierung trägt der Bund.
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