Trostgespräche am Bauwagen
Besondere Location der Kirchengemeinde Himmelpforten ist jeden Mittwoch geöffnet
Noch bis Jahresende muss die Himmelpfortener Kirchengemeinde ohne Gemeindehaus auskommen. Das alte Kirchengemeinde-Domizil wurde im Frühjahr 2020 abgerissen, beim Neubau am Kreisel in der Ortsmitte soll im Juli Richtfest gefeiert werden. Für Angebote wie Konfirmandenunterricht oder Versammlungen werden zurzeit die Kirche oder die Eulsete-Halle genutzt. Alle Veranstaltungen sind ohne Gemeindehaus jedoch nur schwer zu realisieren. Die beiden Himmelpfortener Pastoren Hendrik Topp und Johanna Wutkewicz wollen darauf jedoch nicht mehr länger verzichten. U.a. deshalb haben sie in Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand das Angebot "Gemeinde.Bau.Wagen" ins Leben gerufen.
Seit Oktober 2022 steht auf dem Friedhof in unmittelbarer Nähe zur Kapelle ein Bauwagen, der seit Juni für die Aktion genutzt wird. Das Gefährt wurde mit Tisch, Stühlen und Kerzen ansprechend eingerichtet. Holzverkleidungen an Wänden und Decke sorgen für eine heimelige Atmosphäre, ein Ofen soll an kalten Tagen Wärme spenden. Vor dem Bauwagen lädt ebenfalls eine Sitzgruppe unter einem schattenspendenden Sonnenschirm zum Verweilen ein. Die Pastoren laden dort zu Kaffee, Kaltgetränken und Keksen ein. "In gastlicher Atmosphäre spricht es sich leichter", sagt Topp.
Noch bis Ende August sind Topp und Wutkewicz jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr am "Gemeinde.Bau.Wagen" anzutreffen. Jeden dritten Mittwoch gibt es dort zusätzlich eine kleine Andacht mit Musik und kurzer Predigt. "Wir wollen auch ohne Gemeindehaus ansprechbar sein", sagen die Pastoren. "Bisher war das Hauptthema der Besucherinnen und Besucher Trost nach einem Trauerfall. Wir haben jedoch für alle Anliegen und Lebenssituationen ein offenes Ohr. Oft ergeben sich aus dem Gespräch weitere Themen als das ursprünglich gewählte." Bisher wurde das Angebot am "Gemeinde.Bau.Wagen" überwiegend von Älteren angenommen. Es haben jedoch bereits einige Teamer signalisiert, dass auch Mitglieder aus der evangelischen Jugendarbeit einmal vorbeischauen möchten.
Mit dem Projekt "Gemeinde.Bau.Wagen" möchten die Himmelpfortener Pastoren nicht nur eine Lücke schließen, bis das Gemeindehaus fertiggestellt ist. Generell sei das Ziel, neue Anknüpfungspunkte zu finden. "Wir sind ein junges Team – und das nicht nur wegen unseres Alters", sagt Hendrik Topp. Johanna Wutkewicz (38) ist seit einem Jahr in Himmelpforten tätig, Topp (33) seit einem halben Jahr. "Wir wollen rausgehen, ins Gespräch kommen", so die Pastoren. "Dazu gehört auch der Besuch von Schützenfesten und der Kontakt zu Feuerwehr und Jugendfeuerwehr." Auch mit den Nachbar-Kirchengemeinden gibt es gemeinsame Projekte, die frischen Schwung bringen sollen. Für den Sommer sind beispielsweise Schlager-Gottesdienste im Rahmen der "Sommerkirche" in Arbeit.
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