Der "Schandfleck" ist Geschichte

Das Eingangsschild ist alles was noch an das einstmals stolze Gasthaus erinnert
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mi. Jork. Um 9 Uhr rückten die Bagger an. Die Brandruine des ehemaligen Restaurants „Herbstprinz“ verschwindet aus dem Jorker Ortsbild. An die Stelle des „Schandflecks“ tritt ein Neubau, den der neue Grundstücksbesitzer Tim Schulenburg realisiert.
„Ich bin froh, dass wir dieses Kapitel endlich abschließen“, sagte Bürgermeister Gerd Hubert (Bürgerverein). Tim Schulenburg lobte die konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde, es habe nie ernsthafte Streitigkeiten gegeben.
Nach dem Abriss der Brandruine beginnen die Bauarbeiten für das dort von Schulenburg geplante Mehrfamilienhaus im Altländer Stil.
Der Abriss und geplante Neubau sind das letzte Kapitel in der wendungsreichen Geschichte um das ehemalige Restaurants Herbstprinz:
Das Gebäude wurde 2005 von Andreas S. gekauft und an seine Lebensgefährtin Sandra T. überschrieben. Sandra T. ersteigert einige Jahre später auch noch den nur hundert Meter entfernten „Altländer Hof“. Im März 2011 wurde S. Opfer eines Überfalls, den Sandra T. und ihr heimlicher Geliebter Marc W. verübt haben sollen. T. wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, W. musste ins Gefängnis. Kurz nachdem Sandra T. 2011 aus der U-Haft entlassen wurde, brannte der „Altländer Hof“ ab. Auf den Tag genau ein Jahr nach dem Anschlag fackelte auch der „Herbstprinz“ ab.
Jahrelang verschandelte dann die Brand-ruine den Ort. Einen Investor für das Gelände zu finden war schwierig, auch weil die Gemeinde viele Auflagen für einen Neubau machte.
Dass man jetzt mit Tim Schulenburg den passenden Entwickler für die Fläche gefunden habe, zeige auch, dass es richtig war, nichts zu überstürzen, so Bürgermeister Hubert. „Wir hätten hier auch schnell zwei Doppelhaushälften mit Carport hinknallen können, aber das wollten wir nicht.“
Tim Schulenburg will nach dem Abriss dann auch zügig mit den Bauarbeiten beginnen. Wenn alles planmäßig verläuft rechnet er damit, das geplante Mehrfamilienhaus bis zum Jahr 2018 fertigzustellen.

Das Eingangsschild ist alles was noch an das einstmals stolze Gasthaus erinnert
Endlich verschwindet die Ruine: Investor und Grundstückseigentümer Tim Schulenburg (re.) mit Bürgermeister Gerd Hubert bei den Abrissarbeiten
Die Brandruine verschandelt seit Jahren das Jorker Ortsbild
Die Weinflaschen von 1998 erinnern an die Vergangenheit der Brandruine
Bevor der eigentliche Abriss beginnen konnte, musste eine Menge Schutt aus dem Weg geräumt werden
Redakteur:

Mitja Schrader

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