Die Zeit in der "Tante-Emma" starb / Kiekeberg sucht alte Ladenzeilen

Informationsort und Dorfmittelpunkt: ein typischer „Tante Emma-Laden“ | Foto: flmk
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  • Informationsort und Dorfmittelpunkt: ein typischer „Tante Emma-Laden“
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mi. Rosengarten. Im Freilichtmuseum am Kiekeberg entsteht mit dem Projekt Königsberger Straße eine neue Ausstellungswelt, die den Wandel des Landkreises von 1945 bis in die 1970er Jahre thematisiert In einer Serie stellt das WOCHENBLATT die einzelnen Schwerpunkte dieses Projektes vor.
Wichtiger Aspekt im Wandel des Landkreises ist die Veränderung der Ladengeschäfte.
In den 1950er Jahren versorgten hauptsächlich „Tante Emma-Läden“ auf den Dörfern die Bevölkerung dort mit Dingen des täglichen Bedarfs, gleichzeitig waren die kleinen Geschäfte Treffpunkt und „Informationsbörse“. Ihr Abstieg beginnt mit dem Aufschwung der Wirtschaft ab den späten 1950er Jahren. Denn der neuen Lust am Konsum wurden die kleinen Gemischtwarenläden immer weniger gerecht. Mit Wirtschaftswunder und Wohlstandsversprechen änderte sich das Kaufverhalten. „Die Leute kauften nicht mehr nur, sie konsumierten. Hoch im Kurs standen Kühlschränke und Hifi-Geräte“, erklärt Alexander Eggert, Abteilungsleiter Volkskunde, im Freilichtmuseum am Kiekeberg. Das Projekt Königsberger Straße untersucht, wie sich diese Änderung im Kaufverhalten auch in einer anderen Bebauung niederschlug. „Wir kommen jetzt in die Zeit der kleinen Fachgeschäfte. Läden für Elektronikwaren, Radios, Fernseher, Staubsauger aber auch Drogerien entstehen“ erklärt Alexander Eggert. Typischerweise seien diese neuen Fachgeschäfte in langgezogenen, zweistöckigen Gebäuden, die im unterem Stockwerk Geschäfte mit Schaufenstern und im darüber liegenden Dienstleistungsangebote wie zum Beispiel Arztpraxen beherbergten, untergebracht gewesen. Jahrzehntelang hätten diese Bauten die Orte im Landkreis geprägt. Alexander Eggert: „Heute findet man solche Mini-Gewerbezentren kaum noch. Sie sind - wie damals „Tante Emma -Läden“- nicht mehr optimal für die Bedürfnisse der Kunden und verschwinden.“
• Achtung: Das Freilichtmuseum am Kiekeberg sucht Beispiele für Ladengebäude. Unabhängig davon, ob im Original oder nur noch auf Bauplänen vorhanden. Ebenso gesucht werden ehemalige Betreiber von Tante-Emma-Läden oder Fachgeschäften, die aus der Zeit vor der Etablierung des Selbstbedienungssupermarktes berichten können, Fotoaufnahmen besitzen oder noch Einrichtungsgegenstände haben.
Kontakt: Tel. 040-790176-29, E-Mail: eggert@kiekeberg-museum.de.

Die Königsberger Straße: Das Projekt

Die „Königsberger Straße“ ist das erste Museumsprojekt, das die Kulturgeschichte der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre in der ländlichen Region vollumfänglich erforscht, bewahrt und ausstellt. Geplant ist eine deutschlandweit einmalige neue Ausstellungswelt, die anhand charakteristischer Gebäude mit authentischen Innenausstattungen dörflichen Wandel und Alltagsleben von 1945 bis in die 1970er-Jahre dokumentiert. Zur fertigen Ausstellung sollen eine Doppelhaushälfte, eine Tankstelle, eine Ladenzeile und ein Aussiedlerhof gehören.

Informationsort und Dorfmittelpunkt: ein typischer „Tante Emma-Laden“ | Foto: flmk
Solche Ladenzeilen möchte das Freilichtmuseum am Kiekeberg abbilden | Foto: flmk
Redakteur:

Mitja Schrader

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