Inklusion gibt es am Kiekeberg seit 25 Jahren
mi. Rosengarten. Inklusion, also die gleichwertige Teilhabe von Menschen mit Behinderung an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, ist heute in aller Munde. Im Freilichtmuseum am Kiekeberg war man der Zeit weit voraus, als man bereits vor 25 Jahren in Kooperation mit der Lebenshilfe Harburg-Lüneburg begann Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Diese gelungene 25-jährige Kooperation wurde jetzt mit einem Festakt gefeiert.
Die Kooperation zwischen dem Freilichtmuseum am Kiekeberg und der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg "war 1988 selbst für uns Profis ein innovatives und visionäres Experiment", erzählt Ernst-Albrecht von Moreau, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Aus der "Vision" entwickelte sich eine dauerhafte und produktive Zusammenarbeit.
Zunächst arbeiteten die Mitarbeiter der Lebenshilfe in der Metallwerkstatt. Nach und nach eroberten sie den ganzen Kiekeberg und sind heute, je nach Fähigkeiten und Vorlieben, in unterschiedlichen Bereichen beschäftigt. Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel das Ausmisten im Stall, Hecken schneiden, Gärten und Gebäude pflegen, Tische für Veranstaltungen eindecken und Briefe packen.
Das Inklusionsprojekt im Freilichtmuseum erwies sich dabei als so erfolgreich, dass 1997 auf dem Museumsbauernhof Wennerstorf, einer Kiekeberg Außenstelle, ein Wohnheim für behinderte Menschen eröffnet wurde.
Als "wegweisend" bezeichnete Landrat Joachim Bordt die Entscheidung des Freilichtmuseums, in einer Zeit, in der Inklusion noch ein Fremdwort war, Mitarbeiter mit Behinderung in den Betrieb einzubinden. Museumsdirektor Rolf Wiese erklärte: "Zunächst war es ein Experiment, aber der Arbeitsalltag hat gezeigt, dass Integration funktioniert." "Wir im Freilichtmuseum nehmen unsere soziale Verantwortung sehr ernst und haben in der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg einen verlässlichen Partner gefunden."
Redakteur:Mitja Schrader |
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