Nur einmal pro Woche Post?
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- Horst Peter fragt: „Was ist los bei der Post?“ Seit knapp zwei Monaten bleibt der Briefkasten oft leer
- hochgeladen von Mitja Schrader
Immer wieder Beschwerden über unregelmäßige Brieflieferung und mangelhaften Kundenservice
Die Post - Transportmonopolist, Mega-Konzern, modernes Dienstleistungsunternehmen! Doch in der Region sorgt der „gelbe Riese“ für Unmut bei seinen Kunden. Wiederholt wurden ganze Straßenzüge über Monate unregelmäßig beliefert (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Derzeit betroffen sind der Rosengarten-Ort Eckel und die Kreishauptstadt Winsen.
Es ist immer das Gleiche: Statt täglich kommt der Briefträger in Extremfällen nur noch einmal die Woche, und dann gleich mit einem ganzen Stapel Post. Die, das verrät der Poststempel, war offensichtlich über mehrere Tage in einem Sortierzentrum „zwischengeparkt“. Für die Betroffenen bedeutet das: Wichtige Briefe kommen zu spät. Für Kunden und Betriebe gleichermaßen ärgerlich: Werbematerial erreicht die Haushalte erst, wenn die Angebote nicht mehr gültig sind.
„Bis vor zwei Monaten hatten wir unseren alten Briefträger, da kam die Post jeden Werktag vormittags“, sagt Horst Peter aus Eckel. Dann gab es einen Wechsel des Personals und plötzlich erhielten er und seine Nachbarn in den angrenzenden Straßenzügen ihre Post nur noch ein- bis zweimal die Woche.
„Ich habe mir einen Schlüssel aus Hamburg zuschicken lassen, den ich dringend brauchte.“ Abgeschickt am Freitag, habe er den Brief mit dem Schlüssel erst am folgenden Mittwoch erhalten. An den anderen Tagen sei gar keine Post gekommen. Als Horst Peter eine Briefträgerin ansprach, sagte die: „Wir dürfen uns dazu nicht äußern“ und drückte ihm eine Visitenkarten mit einer Service-Nummer in die Hand. „Wenn man da anruft, erreicht man nicht mal mehr einen Mitarbeiter, dreimal hat mich ein Computer weiter verbunden, dann durfte ich auf ein Band sprechen und das war es“, sagt Horst Peter.
Ähnliches berichtet auch ein Leser aus Winsen. „Wir bekommen hier manchmal drei Tage keine Post“, sagt Wolfgang Fricke. Außerdem brauchte ein Brief, den er innerhalb Winsens verschickt hatte, fünf Tage. Sonderbar: Ein gleichzeitig nach München versendetes Schreiben erreichte seinen Empfänger schon einen Tag später. „Für mich ein Zeichen, dass die Post in Winsen zu wenig Zusteller hat“, so Wolfgang Fricke.
• Und das sagt Post-Pressesprecherin Maike Wintjen zu den Vorwürfen: Dass in Eckel und Winsen die Post nicht regelmäßig ausgetragen würde, schließe sie aus. „Das ist Spekulation“, so die Pressesprecherin. Für die Nachprüfbarkeit benötige die Post die konkreten Daten der Einzelkunden und die konkreten Vorfälle, nur Straßennamen reichten dafür nicht. Maike Wintjen: „Es gibt keinen Anspruch auf termingerecht zugestellte Standardpost, wer ein wichtiges Schreiben verschicken will, sollte auf einen Terminbrief zurückgreifen.“ Bei sogenannter Infopost (Werbung) dürfe die Zustellung bis zu vier Tage dauern. Betroffenen stünden über Internet und Telefon vielfältige Kommunikationskanäle offen. Es gebe Ansprechpartner, so Maike Wintjen. Das Aufsprechen auf ein Tonband sei nur ein zusätzlicher Service.
Das sehen die Betroffenen anders und sind sich sicher: Gäbe es ein Konkurrenz-Unternehmen zum Monopolisten Deutsche Post, würde der „gelbe Riese“ der Kritik seiner Kunden sicher mehr Gehör schenken.
Redakteur:Mitja Schrader |
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