Schöne Zähne für die Liebste
Zahnarztbesuch im Wildpark Schwarze Berge: Fischotter "Störtebeker" geht es ans Gebiss
as. Vahrendorf. Fischotter "Störtebeker" hat mit seinem verwegenen, einäugigen Blick und schiefen Zähnchen bereits kurz nach seiner Ankunft die Herzen im Wildpark erobert. Dabei ist er gerade in der Eingewöhnung und noch nicht einmal auf der großen Parkanlage für die Besucher zu sehen. Auch seine zukünftige Partnerin, die von Hand aufgezogene Fischotterdame "Lilly", hat ihren Lover in spe noch nicht kennengelernt. Für das erste Date soll sich der einäugige Neuankömmling schließlich von seiner besten Seite zeigen können. Deshalb ging es für den Otterjungen erst einmal zum Arzt.
Warum genau Störtebeker nur ein Auge hat, ist nicht bekannt. „Vermutlich wurde der Kleine direkt nach seiner Geburt von einem anderen Otter gebissen oder verletzt“, glaubt Cheftierpfleger Maik Elbers, der Störtebeker vor einem Monat aus dem Tierpark Sababurg im nordhessischen Reinhardswald holte. In diesem Zusammenhang müssen sich auch seine Zähne verschoben haben, denn beim Fressen kann er nicht so kraftvoll zubeißen wie seine Artgenossen.
„Während das Auge nicht mehr zu retten ist, lässt sich das Gebiss des Kleinen sehr wohl noch richten," sagt Fachtierärztin Dr. Martina Schmoock. Zunächst wurde der sechs Monate alte Otterjunge geröntgt, dann mit Bohrer und Zange das kleine Ottergebiss behandelt. Einen komplett quer stehenden Zahn musste Schmoock ganz herausnehmen. „Jetzt können sich die restlichen Zähne gut richten,“ berichtet die Veterinärin. Gut, dass Störtebeker von all dem nicht viel mitbekam. Er verschlief den Eingriff.
„Erst wenn er wieder richtig fit ist, erfolgt die erste Zusammenführung mit seiner zukünftigen Partnerin Lilly“, so Elbers. Solange muss das freche Ottermädchen leider noch auf ihren Prinzen warten.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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