Der Verein "Sharkproject Germany" setzt sich für den Schutz der Haie und der marinen Ökosysteme ein
"Stirbt der Hai, stirbt das Meer - und wir gleich mit"
![Haie sind keine blutrünstigen Monster, sie halten vielmehr das Ökosystem des Meeres im Gleichgewicht | Foto: Friederike Kremer-Obrock](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/10/22/2/360692_L.jpg?1571748779)
- Haie sind keine blutrünstigen Monster, sie halten vielmehr das Ökosystem des Meeres im Gleichgewicht
- Foto: Friederike Kremer-Obrock
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as. Rosengarten. Haie sind ein Wunder der Natur. Seit 400 Millionen Jahren jagen sie im Meer, sind perfekt an ihre Umgebung angepasst. Während wir nur sehen, riechen, schmecken, hören und tasten können, kann der Raubfisch mit seinen Lorenzinischen Ampullen die elektrische Spannung von Herzschlägen messen und mithilfe seines Seitenlinienorgans sogar Objekte scannen.
Einer, den Haie schon immer fasziniert haben, ist Daniel Lyko aus Rosengarten. Der 42-Jährige engagiert sich ehrenamtlich im Verein "Sharkproject Germany" und ist dort als Regionalleiter für den Bereich Hamburg und Umgebung zuständig. Sharkproject ist eine Artenschutzorganisation, die sich seit 2002 für Haie und das marine Ökosystem einsetzt und unter anderem in Deutschland, der Schweiz und Österreich vertreten ist.
"Der Hai hat eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer", sagt Daniel Lyko. Als eine Art Meerespolizei fresse er vor allem alte und kranke Fische und hält so das Ökosystem aufrecht. Stirbt der Hai, stirbt auch das Meer. "Im Meer wird etwa die Hälfte unseres Sauerstoffes produziert - wir nehmen uns selbst unsere Lebensgrundlage, wenn wir den Hai nicht schützen", ist Lyko überzeugt. Jedes Jahr werden 100 bis 150 Millionen Haie getötet, sei es als Opfer gezielter Jagd oder als Beifang. Viele Haiarten sind vom Aussterben bedroht.
Mit dem aus dem Kino bekannten menschenfressenden Monster hat der Fisch wenig zu tun. Jährlich sterben weltweit durchschnittlich acht Menschen durch Haiangriffe - zum Vergleich: durch Giftschlangen sterben 75.000 Menschen.
Sharkproject hat sich zum Ziel gesetzt, über den Raubfisch aufzuklären und über den Zustand der Weltmeere zu informieren. Mit kostenlosen Vorträgen in Schulen und Universitäten sowie Ständen auf Messen und Events informiert Daniel Lyko über den Hai, das Ökosystem Meer, Plastikmüll oder die Folgen der Fischerei. Das Sharkproject ist Kooperationspartner der Hittfelder Sharks und bei den Bundesliga-Heimspielen der Basketballer regelmäßig mit einem Stand vertreten.
Der gemeinnützige Verein ist auf Spenden angewiesen. "Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich, sämtliche Spenden fließen in Aktionen, Kampagnen und Informationsbroschüren", betont Daniel Lyko. Der Verein veranstaltet regelmäßig Ocean Cleanups und unterstützt Meeres- und Haischutzaktionen von Costa Rica bis Spanien. In Deutschland treibt Lyko eine Aufklärungskampagne zur Schillerlocke voran und vergibt Siegel an Restaurants, die auf Hai-, Schwert- und Thunfischfleisch verzichten. Dafür sucht er noch Mitstreiter.
• Wer Interesse an einem Vortrag über Haie hat oder sich beim Sharkproject engagieren möchte, schreibt Daniel Lyko per E-Mail an d.lyko@sharkproject.org. Mehr Infos unter www.sharkproject.org.
![Haie sind keine blutrünstigen Monster, sie halten vielmehr das Ökosystem des Meeres im Gleichgewicht | Foto: Friederike Kremer-Obrock](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/10/22/2/360692_L.jpg?1571748779)
![Von den rund 500 bekannten Haiarten stehen 100 bereits auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Haie werden dennoch gezielt gejagt, auch in der EU. 2015 wurden hier knapp 50.000 Tonnen Hai angelandet | Foto: Friederike Kremer-Obrock](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/10/22/5/360695_L.jpg?1571748792)
![Daniel Lyko sucht Mitstreiter, die sich ebenfalls für den Schutz von Haien einsetzen wollen | Foto: as](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/10/22/1/360701_L.jpg?1571748802)
![Beim sogenannten "Finning" trennen die Fischer die Flossen auf See vom lebenden Hai ab. Der Fisch wird einfach zurück ins Meer geworfen und sinkt schwimmunfähig zu Boden, wo er qualvoll erstickt. Auch vor Spanien und Portugal werden Haie gefischt und ihre Flossen verkauft. Das grausame Geschäft wird sich erst dann nicht mehr lohnen, wenn der Handel von abgetrennten Haiflossen in der EU verboten wird. Deshalb fordert Sharkproject Germany: die “Fins Naturally Attached”-Verordnung in der Europäischen Union muss auch auf den Export, Import und Transit von Haien und Rochen ausgeweitet werden. Dazu startet der Verein am 1. November eine Online-Petition: www.stop-finning.eu | Foto: Friederike Kremer-Obrock](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/10/22/4/360704_L.jpg?1571748871)
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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