Tolle Begrüßungsaktion für Flüchtlinge in Tötensen
mi. Rosengarten.
Vor fast vier Wochen sind in das Apartmenthaus in Tötensen 55 Asylbewerber eingezogen. Wer anfangs Zweifel hatte, ob ein solch kleines Dorf überfordert ist, Flüchtlinge aus Armuts- und Konfliktregionen - darunter Afghanistan, Sudan, Somalia, Mali, Georgien, Irak und Palästina - aufzunehmen, wurde jetzt eines Besseren belehrt. Gleich zwei Willkommensfeste gab es vergangene Woche für die neuen Nachbarn. Darüber hinaus hat sich in kürzester Zeit ein breites, ehrenamtliches Bündnis gebildet.
„Wir wollen zeigen, die Flüchtlinge sind hier willkommen, wir empfinden sie als Bereicherung und nicht als Bedrohung“, sagte Dr. Arnim-Roald Reinecken. Der Zahnarzt, dessen Praxis direkt an die neue Flüchtlingsunterkunft in Tötensen grenzt, hatte gemeinsam mit seiner Kollegin Natalia Monastyrska und Praxismanagerin Schakeba Amiri spontan ein Willkommens-Grillen auf dem Parkplatz vor den Praxisräumen für die neuen Nachbarn und die Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe Tötensen organisiert. Unterstützt wurde er durch den Inhaber des Vahrendorfer Edeka-Marktes, Maik Järneke, der nicht nur die Ausrüstung zur Verfügung stellte, sondern auch den gesamten Abend hinter dem Grill stand. Über den Abend verteilt knüpften Flüchtlinge und Ortsbevölkerung, darunter auch Bürgermeister Dirk Seidler, erste Kontakte. Es wurde viel gelacht und auf englisch, französisch oder mit Händen und Füßen kommuniziert.
Weiter ging es dann am vergangenen Sonntag beim großen Sommerfest der Flüchtlingshilfe Tötensen. Mehr als 200 Bürger und viele Flüchtlinge trafen sich auf dem Sportplatz der Turnerschaft Westerhof. Unter den Gästen waren auch Ortsbürgermeisterin Regina Lutz und Bürgermeister Dirk Seidler. „Es ist beeindruckend, was hier ehrenamtlich organisiert wurde“, so Dirk Seidler. Das Sommerfest ist dabei nur eines unter vielen Projekten der Flüchtlingshilfe. In kürzester Zeit haben die Ehrenamtlichen eine Kleiderkammer organisiert und Fahrräder für die Asylbewerber besorgt. In dieser Woche sollen bereits die von Freiwilligen betreuten Deutschkurse starten. Erfreulich: Auf dem Fest kamen Spenden von rund 750 Euro zusammen. Von dem Geld sollen u.a. Unterrichtsmaterialien für die Deutschkurse finanziert werden.
Ein besonderes Geschenk hatte Karsten Egler dabei. Der Chef des Fußballclubs FC Rosengarten überreichte den Flüchtlingen Abdenour und Kone Siaka zwei Fußballtrikots in den Klubfarben. Der Fußballerdress steht dabei symbolisch für insgesamt 25 Trikots, die vom Nenndorfer Sportgeschäft „Sportsline-Sport Duwe“ für die Flüchtlinge gespendet wurden. Hintergrund: Viele der Flüchtlinge trainieren beim FC Rosengarten mit. „Für zwei Flüchtlinge wollen wir jetzt Spielerpässe für die zweite Herren beantragen“, erklärte Egler. Wer die Aktion unterstützen will: Für die neuen Mitspieler werden noch Fußballschuhe gebraucht.
Ansonsten erlebten die Besucher ein schönes Fest, bei dem Flüchtlinge und Ortsbürger zusammen feierten, spielten, kickten und das großartige Buffet genossen - alles ganz normal eben.
Redakteur:Mitja Schrader |
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