Mit den Füßen die Welt ertasten und erleben
Ulla Witt hat für ihre Tochter einen Barfußpfad im Garten errichten lassen
![Ulla Witt und Tochter Emma (3, re.) erkunden gemeinsam mit Harriet (4), Arjen (3) und Katharina Raiber den Barfußparcours im heimischen Garten. Giulia Albert (19) hat ein wachsames Auge | Foto: lm](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/08/03/2/446662_L.jpg?1627985031)
- Ulla Witt und Tochter Emma (3, re.) erkunden gemeinsam mit Harriet (4), Arjen (3) und Katharina Raiber den Barfußparcours im heimischen Garten. Giulia Albert (19) hat ein wachsames Auge
- Foto: lm
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lm. Klecken. Nicht jeder kann von sich behaupten, einen eigenen Barfußpfad im Garten zu haben. Ulla Witt aus Klecken jedoch hat eben genau das. Im Vorgarten ihres Hauses in Klecken befindet sich ein kleines Rondell mit durch Pflastersteinen abgetrennten Feldern. Darin befinden sich unterschiedliche Beläge, die das Tasten und Fühlen anregen.
Der Pfad befindet sich allerdings nicht für die 42-Jährige im Garten. Er ist für die Tochter der Physiotherapeutin. Die Dreijährige Emma ist körperlich und geistig eingeschränkt. Durch den Barfußpfad sollen bei ihr Reize gesetzt werden, die Umwelt soll aktiver erlebt werden. "Ich hatte einfach so viel Platz im Garten, der musste dann einfach dafür genutzt werden", erklärt Witt.
Die Idee entstand vor knapp zwei Jahren, Unterstützung für das Projekt gab es dafür vom Garten-Landschafts-Bauer Steffen Heuer aus Iddensen. Auch er sah in dem Unterfangen für sein Unternehmen Potenzial und machte den Barfußpfad kurzerhand zum Projekt seiner Azubis, die von da an für die Planung und Gestaltung verantwortlich waren.
Im März liefen die Arbeiten im Vorgarten von Ulla Witt an. Mit Granitsteinen wurden dabei die einzelnen Flächen abgesteckt, in denen später die Füllung verteilt wurde. Mittlerweile kann die Dreijährige bei bestem Sommerwetter mit den Füßen und auch mit den Händen langsam die Welt erkunden und neue Sinneserlebnisse ertasten.
Bei den Befüllungen der einzelnen Flächen seien der Kreativität keine Grenzen gesetzt gewesen, erklärt die 42-Jährige, die für ihre Tochter auch in den eigenen vier Wänden bereits zahlreiche Therapiemöglichkeiten geschaffen hat. Immer wieder ist sie außerdem quer durch Deutschland unterwegs, um ihre Entwicklung weiter zu fördern.
"Die Zeit im Lockdown hat bei uns alles sehr entschleunigt. Dadurch konnte ich etwas abschalten und runterfahren", erklärt Witt in Hinblick auf die Corona-Pandemie und die weiten Strecken, die für die Therapieangebote zurückgelegt werden mussten. In Zukunft soll aber nicht nur Emma von dem kleinen Barfußpfad im eigenen Garten profitieren - auch Kindergartengruppen aus der Umgebung könnten für spezielle Erlebnisstage barfuß den Garten von Witt in Klecken erkunden.
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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