Dürfen Fahrradfahrer in Klecken jetzt doch auf dem Gehweg fahren?
![So könnte der Gehweg an der K12 zukünftig auch von Fahrradfahrern genutzt werden: Ortsbürgermeisterin Anke Grabe (li.) schiebt ihr Fahrrad in Richtung Eckel, ihre Stellvertreterin Sitta Schwentke kommt aus Richtung Eckel und darf auf dem Weg fahren | Foto: as](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2018/08/07/2/315152_L.jpg?1564497135)
- So könnte der Gehweg an der K12 zukünftig auch von Fahrradfahrern genutzt werden: Ortsbürgermeisterin Anke Grabe (li.) schiebt ihr Fahrrad in Richtung Eckel, ihre Stellvertreterin Sitta Schwentke kommt aus Richtung Eckel und darf auf dem Weg fahren
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as. Klecken. Es tut sich was in Sachen Fahrradverkehr: Die Abschaffung der Radwegebenutzungspflicht an der K12 / K61 (Buchholzer Straße, Bahnhofstraße und Bürgermeister-Glade-Straße) durch den Landkreis Harburg Anfang des Jahres stieß von Beginn an auf Widerstand seitens der Ortsräte und der Bevölkerung (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Jetzt sieht es aus, als ob es zumindest in Klecken einen Kompromiss geben könnte: Der Ortsrat berät am Montag, 13. August, um 20 Uhr in der Grundschule (Mühlenstraße 3) über Möglichkeiten, den Fahrradfahrern entlang der Bürgermeister-Glade-Straße das Fahren auf dem Gehweg zu ermöglichen.
Rückblick: Anfang 2018 hob der Landkreis Harburg die Radwegebenutzungspflicht in Klecken und Eckel auf - Radfahrer über zwölf Jahre müssen innerorts fortan die Fahrbahn benutzen, statt wie bisher den Gehweg. Die Radwege entlang der K12 außerhalb der beiden Ortschaften bleiben bestehen. Der Landkreis Harburg beruft sich dabei auf die Umsetzung der Straßenverkehrsordnung. Es bestehe keine Gefahrenlage, die die Radwegepflicht an diesen Stellen rechtfertigt.
Das sahen die Ortsräte anders. Ihre Kritik: Die Straße ist zu stark befahren und zu schmal für Radfahrer und Fahrzeuge, insbesondere den Schwerlastverkehr. Die Fahrradfahrer fühlten sich auf der Fahrbahn nicht sicher. Auch Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler hält es für unglücklich, dass die Fahrradfahrer an dieser Stelle auf der Fahrbahn fahren müssen. "Rechtlich ist gegen diese Regelung absolut nichts einzuwenden - gefühlsmäßig passt sie hier aber einfach nicht", sagt Dirk Seidler.
Immer wieder wandten sich die Ortsräte an die Gemeinde und den Landkreis. Zuletzt hatte die Gemeinde im Auftrag der Politik beim Landkreis an der K12 und K 61 die Freigabe des Gehwegs für Radfahrende in beide Richtungen im Abschnitt von Eckel nach Klecken durch das Zusatzschild "Radfahrer frei" beantragt.
Am 26. Juni hat der Landkreis mit Vertretern des Ortsrates, der Gemeinde und der Polizei in Klecken Möglichkeiten erörtert, ob die Fahrradfahrer doch auf dem Gehweg fahren könnten. Eine Idee: Der Ortseingang wird versetzt, die Bürgermeister-Glade-Straße ist dann außerorts angesiedelt. "Dafür müssten dann aber an allen Einmündungen jeweils ein Ortseingangs-/Ortsausgangsschild sowie ein Tempo 50-Schild aufgestellt werden - das ist doch ein totaler Schilderwahn", sagt Kleckens Ortsbürgermeisterin Anke Grabe wenig begeistert.
Ein weiterer Vorschlag: Von der Querungshilfe beim REWE-Supermarkt bis zur Kreuzung Bürgermeister-Glade-Straße/Mühlenstraße ist die Benutzung des Gehwegs einseitig für Fahrradfahrer, die aus Richtung Eckel kommen, frei. "Von beiden Alternativen ist das sicher die eleganteste Lösung, wenn auch keine optimale", so Grabe. "Zumindest können wir so für einen Teil der Fahrradfahrer die Lage etwas entschärfen." "Mit diesem Kompromiss ist zumindest die Hälfte der Radfahrer sicher", sagt Sitta Schwentke. "Der Rest kann das Stück ja auf dem Fußweg schieben."
Der Ortsrat und die Gemeinde Rosengarten können zwar eine Empfehlung aussprechen - die Entscheidung, ob und auf welche Art und Weise Fahrradfahrer den Gehweg entlang der K12 in Klecken doch befahren dürfen, liegt aber beim Landkreis. Dort hält man sich bedeckt: Laut Kreissprecherin Birgit Behrens seien lediglich Vorschläge erörtert worden - verbindlich klingt das nicht.
• Ein weiteres Thema im Ortsrat ist die Bepflanzung der Ausgleichsfläche südlich des Osterfeuerplatzes.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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