Kochen wie vor 200 Jahren: Letzte Chance auf eine „Gelebte Geschichte“-Vorführung im Jahr 2020
Freilichtmuseum am Kiekeberg: Kartoffeltag am 11. Oktober

Darsteller der Gelebten Geschichte 1804 beim Kochen
im Heidehof  | Foto: FLMK
  • Darsteller der Gelebten Geschichte 1804 beim Kochen
    im Heidehof
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as. Ehestorf. Zum letzten Mal in diesem Jahr sehen Besucher des Freilichtmuseums am Kiekeberg (Am Kiekeberg 1) in Rosengarten-Ehestorf die Gelebte-Geschichte-Vorführungen: Samstag und Sonntag, 10. und 11. Oktober, zeigen die Darsteller, wie früher Menschen auf dem Land ihren Alltag verbrachten. Zum „Kartoffeltag – Spezial 2020“, am Sonntag kochen, stampfen und braten sie Kartoffeln wie in den Jahren 1804, 1904 und 1945.

Leben und Arbeiten von 1804-1945
Am Samstag sehen Besucher den Heidehofbewohnern bei der Arbeit von früher zu: Die Großmutter kämmt rohe Schafwolle aus, bevor sie diese am Spinnrad zu einem Faden spinnt. Landschafe blöken auf der Weide. Der Knecht facht die Außenwand mit Lehm aus, während der Häusling (plattdeutsch „Hüssl“) mit scharfen Sägen und Messern eine Holzleiter baut.
Die Elbfischer bauen 1904 im Garten Gemüse und Schnittblumen an, die sie auf dem Hamburger Markt verkaufen. Denn der reine Fischfang an der Elbe wurde zunehmend unrentabel.
In der Notunterkunft Nissenhütte von 1945 reparieren Vertriebene und Flüchtlinge alte Schuhe und nähen Kleidung aus Stoffresten, während sie einen Eichelkaffee trinken.

Kochen wie vor 200 Jahren
Am Sonntag, zum „Kartoffeltag – Spezial 2020“, führt die Gelebte-Geschichte-Gruppe am Kiekeberg vor, wie die Landbevölkerung Kartoffeln in den letzten 200 Jahren zubereitet hat. Im Pringenshof kocht die Bäuerin die Knollen über dem offenen Feuer. Kartoffeln gab es fast täglich als Salz-, Stampf- oder Bratkartoffeln zu essen.

Bei der Familie im Fischerhaus kommt 1904 selten Fisch aus eigenem Fang auf den Tisch, Kartoffeln kocht die Mutter hingegen häufig auf dem gusseisernen Herd.
Für die Bewohner der Nissenhütte ist es schwierig, auf den abgeernteten Feldern noch Nahrung zu finden. Mit Glück sammeln sie einige Knollen beim „Nachstoppeln“ auf dem Acker und bereiten daraus Reibekuchen oder Kartoffelbrei auf der „Kochhexe“ zu.

Abstands- und Hygieneregeln
Die Vorführungen finden unter Abstands- und Hygieneregeln zwischen 10 und 18 Uhr statt. Anschließend geht die Gelebte-Geschichte-Gruppe in die Pause bis 2021.
Der Eintritt kostet 9 Euro; für Besucher unter 18 Jahren ist er frei.

Kartoffeltag - Spezial 2020
Beim „Kartoffeltag – Spezial 2020“ am Sonntag, dem 11. Oktober, im Freilichtmuseum am Kiekeberg dreht sich alles um die Knolle. Von 10 bis 18 Uhr erfahren Groß und Klein mehr über Anbau, Ernte und Kulturgeschichte der Kartoffel. Sie entdecken alte und moderne Sorten in vielen Farben und Größen. Außerdem gibt es für Kinder den Kartoffelsortierer als Mitmachstation, Spiele und Experimente mit Kartoffeln sowie eine Probierküche mit der Landfrau im Freien. Das Programm unterliegt den aktuellen Abstands- und Hygieneregeln. Im Innenbereich des Freilichtmuseums ist eine Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtend. Der Eintritt beträgt 9 Euro, Besucher unter 18 Jahren und Mitglieder des Fördervereins haben freien Eintritt.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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