Ernährungs- und Gartentipp
Ganz schön scharfer Meerrettich
(nw/tw). Besondere Obst- und Gemüsesorten und deren Verwendung stellen Karin Maring und Matthias Schuh regelmäßig im WOCHENBLATT in der Serie "Die Alten und die Wilden" vor. In dieser Ausgabe präsentieren die Diplom-Oecotrophologin und der Museums-Gärtner, beide vom Freilichtmuseum am Kiekeberg in Rosengarten-Ehestorf, Meerrettich als Ernährungs- und Gartentipp für den Monat November.
Eine der nachweislich ältesten Kulturpflanzen hat es in sich: Beim Anschneiden oder Reiben der Meerrettichwurzel werden Senfölverbindungen frei. Menschen reagieren mit brennenden Augen und gereizten Mundschleimhäuten. Dennoch ist diese pikante Schärfe gesund. Früher wurde Meerrettich "Penicillin der Bauern" genannt, denn er wirkt antibakteriell, antiviral und enthält viel Vitamin C sowie Kalium. Für die Namensherkunft lassen sich unterschiedliche Deutungen finden. Eine ist „der über das Meer zu uns gekommene Rettich“, ein anderer „großer Rettich“ nach dem mittelhochdeutschen mer-ratih. Im Alpenraum wird er Kren genannt, was sich im slawischen Sprachraum von „weinen“ ableiten lässt. Auf jeden Fall hat Meerrettich heilpflanzliches Potential und wurde damit zur Heilpflanze 2021 gekürt.
Garten-Tipp: Hobbygärtner sollten gut überlegen, ob sie Meerrettich anpflanzen. Er benötigt gehaltvollen Boden und ist ein sehr dominantes, frostfestes Gewächs. Die Wurzeln können, nachdem sich das Laub zurückgezogen hat, bis zum Verbrauch in der Erde bleiben. So halten sie sich lange frisch. Speisen, die mit Meerrettich gewürzt werden, wirken verdauungsfördernd und kurbeln den Stoffwechsel an.
• Rezept-Tipp - Dip zu Gemüse, Fleisch oder Fisch: Zwei Esslöffel frisch geriebenen Meerrettich (ersatzweise Glas oder Tube) mit einem Teelöffel Zitronensaft verrühren, mit 250 Gramm Schmand mischen, mit Kräutern und Salz (pikant) oder mit Preiselbeerkompott (süß-scharf) abschmecken. Guten Appetit!
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