Ernährungs- und Gartentipp
Jetzt geht es ans Eingemachte / Dicke Bohnen säen
(tw/nw). Besondere Obst- und Gemüsesorten und deren Verwendung stellen seit Kurzem Karin Maring und Matthias Schuh im WOCHENBLATT vor. In dieser Ausgabe präsentieren die Diplom-Oecotrophologin und der Museums-Gärtner, beide vom Freilichtmuseum am Kiekeberg in Rosengarten-Ehestorf, ihren Ernährungs- und Gartentipp für Februar:
Die Wintermonate ohne frisches Obst- und Gemüseangebot waren vor vielen Jahrzehnten noch hart und gingen den Menschen buchstäblich ans Eingemachte. Denn nun wurden konservierte Vorräte aufgebraucht. Diese notwendigen Reserven in der Speisekammer wurden zuvor durch Trocknen, Einsalzen und Einsäuern sowie das Sterilisieren mittels Hitze in Gläsern und Dosen zubereitet. Unter anderem war für frühere Generationen das Fermentieren im Steintopf eine gute Möglichkeit Gurken, Rote Bete oder Sauerkraut haltbar zu machen. Bei der Herstellung von diesem „milchsaurem Gemüse“ vergärt der enthaltene Zucker durch natürliche Milchsäurebakterien, die auf jedem Lebensmittel vorhanden sind. Fachkundige Bearbeitung, die gezielte Zugabe von Salz und vor allem konstant niedrige Temperaturen von 15-20 Grad (Speisekammer) sind Voraussetzung zum Fermentieren. Keime haben in dieser sauren Umgebung dann keine Chance mehr, das Lebensmittel zu verderben.
Viel einfacher und unproblematischer wird "Essiggemüse" hergestellt. Durch Einlegen in Essigsud und verschiedenen Gewürzen mit anschließendem Erhitzen wird ein lagerfähiges Sortiment schmackhafter Produkte wie Gurken, Oliven oder Kürbis hergestellt.
Rezepttipp: Gewürfelte Möhren in Öl wenige Minuten dünsten, mit eingelegtem Kürbis (Glas) und etwas Schmand mischen. Das Möhren-Kürbis-Gemüse leicht scharf abschmecken und zu Pellkartoffeln oder kalt als Salat servieren.
Gartentipp: Als Vorfreude auf eine Ernte ab Mitte Juni empfiehlt der Museums-Gärtner bereits jetzt, vor den Eisheiligen (Mai), die Aussaat von dicken Bohnen im Freiland. Das Wachstum stagniert zwar bei tiefen Temperaturen, aber es ermöglicht ein Gedeihen ohne Lausbefall.
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