Maschen
Experten: Siedlungen an der Seeve sind vor Hochwasser sicher
ts. Maschen. Die Bilder von der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz konfrontierten die Bevölkerung in Deutschland mit der schockierenden Erkenntnis: Selbst ein kleiner Bach kann bei Starkregen Überschwemmungen auslösen, die Häuser zerstören und Autos mitreißen. Eine WOCHENBLATT-Leserin, die nicht mit Namen in der Zeitung erscheinen möchte, hat den Eindruck, dass der Wasserstand der Seeve bei Maschen gestiegen sei. "Die Nachbarschaft beim Seevewehr ist deswegen besorgt", sagt sie.
Wochenblatt-Redakteur Thomas Sulzyc traf sich am Seevewehr bei Maschen mit zwei Experten für den Wasserstand des Flusses, den Verbandsvorsteher des Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverbandes Seeve, Detlef Cohrs, und den Verbandsingenieur des Kreisverbandes der Wasser- und Bodenverbände Harburg, Matthias Nickel. Sie sagen: "Die Siedlungen in der Umgebung des Seevewehrs bei Maschen sind sicher vor Überschwemmungen."
Das Wasser am Seevewehr stehe nicht höher als sonst. "Der Wasserstand ist immer konstant gleich, kontrolliert von einer automatischen Steuerung", erklärt Matthias Nickel. Einmal in der Woche kontrolliere ein Mitarbeiter das Wehr. Die Technik sei nicht beschädigt.
Nach Pflegearbeiten an den Ufern sei die Fischaufstiegsanlage deutlich sichtbarer geworden. Zuvor war sie von Pflanzen verdeckt gewesen. Möglicherweise habe das sprudelnde Wasser des sogenannten Lockstroms, der Fischen, Muscheln und Insektenlarven den Weg weist, den Eindruck erweckt, die Seeve laufe voll, mutmaßt der Ingenieur. Das sei aber nicht der Fall.
"Die Seeve bereitet uns mit Blick auf mögliche Überschwemmungen keine Sorgen", sagt Verbandsvorsteher Detlef Cohrs. Der Landwirt lebt selbst bei Jesteburg an dem Fluss. Im Gegenteil: Als Problem erachten die Experten, dass die Seeve zu wenig Wasser führe. Moderner Umweltschutz sehe vor, das Wasser langsam abfließen zu lassen. "Wir haben lieber Wasser im Rückhalt", erklärt Verbandsingenieur Matthias Nickel. Das sei besser für die Natur und den Wasserhaushalt. Was Laien wie geflutet erscheinen könnte, ist also gewollt.
Einzig die in der Nähe liegenden Kleingärten am Seevekanal können aufgrund der Tieflage von Hochwasser betroffen sein. Die Menschen in Maschen aber seien sicher - selbst bei einem sogenannten hundertjährlichen, also extrem seltenen Hochwasserereignis. "Das Wasser flutet nicht in die Siedlung, sondern bleibt innerhalb der Deiche", sagt Detlef Cohrs.
Um Pflege, Unterhaltung, Ausbau und Renaturierung der Flüsse Seeve, Luhe und Este kümmert sich der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Harburg mit Sitz in Winsen, dem drei Wasserverbände angehören. Der Dachverband beschäftigt 13 Mitarbeiter, davon drei in der Verwaltung. Der Verband betreibt einen Betriebshof. Die Verbandsvorsteher sind ehrenamtlich tätig.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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