Bürgermeister sorgt sich um Denkmalensemble
Schutzmaßnahmen für "Hundertjährigen" in Hittfeld gefordert

Hittfelds Ortsbürgermeister Thomas Fey steht vor der Scheune des Gasthauses "Zum Hundertjährigen"  | Foto: ts
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  • Hittfelds Ortsbürgermeister Thomas Fey steht vor der Scheune des Gasthauses "Zum Hundertjährigen"
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ts. Hittfeld. Während zwei neu begonnene Baustellen in unmittelbarer Nachbarschaft zum leerstehenden Gasthaus "Zum Hundertjährigen" die Neugierde der Menschen in Hittfeld wecken, geht es am denkmalgeschützten Gebäudeensemble des seit sechs Jahren leerstehenden Gastronomiebetriebs ruhig zu. Diese Inaktivität schmeckt Hittfelds Ortsbürgermeister Thomas Fey (Freie Wähler) gar nicht. Denn er fürchtet, dass die Denkmalwürdigkeit der drei ortsbildprägenden Gebäude (Gasthaus, Scheune und Destille) verloren gehen könne, sollte die Bausubstanz so viel Schaden nehmen, bis eine Sanierung nicht mehr als wirtschaftlich zumutbar gilt.
Zwar hat sich die May-Gruppe, langjähriger Investor und Projektentwickler von Einzelhandels-, Logistik- und Hotelimmobilien, in einem städtebaulichen Vertrag mit der Gemeinde Seevetal zu einer Sanierung des Baudenkmals verpflichtet. Denkmalschützer Thomas Fey vermisst jedoch Maßnahmen zum Schutz der sichtbar in die Jahre gekommenen Bausubstanz, die diese Absicht untermauern würden.
Vor allem sichtbare Schäden am Reetdach der Scheune bereiten dem Ortsbürgermeister Sorgen. Zudem breitet sich Moos auf dem Reet aus. "Moos sammelt Feuchtigkeit und nimmt dem Reet die Luft zum Atmen", sagt er.
Thomas Fey hat bereits vor etwa einem Vierteljahr den Investor aufgefordert, das Dach der Scheune mit einer Plane vor Feuchtigkeit zu schützen. Anfang September soll das nun geschehen, kündigt Projektentwickler Jörg Ruschmeyer an. Eigentlich hätte das Dach bereits vor vier Wochen einen Schutz vor Regen erhalten sollen, aber bei dem beauftragten Unternehmen sei es zu Verzögerungen gekommen. Ein Reetdachdecker habe sich vor Ort ein Bild gemacht. "Beim 'Hundertjährigen' selbst gibt es keine Wasserschäden", sagt Jörg Ruschmeyer.
Der frühere Gastwirt des Restaurants "Zum Hundertjährigen", Georg Steinwehe, indes hat mit den Erdarbeiten zum Bau seines neuen Wohnhauses an der Jesteburger Straße begonnen. Die Baustelle mit erheblichen Erdbewegungen habe für Aufmerksamkeit im Ort gesorgt. Menschen würden ihn fragen, was auf dem Gelände geschehe, sagt Ortsbürgermeister Thomas Fey.
Auch gegenüber dem "Hundertjährigen" bereiten Bagger das Gelände zur Bebauung vor. Bauinvestor Steffen Lücking will dort drei Villen mit insgesamt 24 Eigentumswohnungen errichten. "Seit das Bauschild steht, hält jeder dritte oder vierte Autofahrer an und macht ein Foto, weil er Intresse hat, eine Wohnung zu kaufen", hat Thomas Fey beobachtet. Hittfeld entwickelt sich rasant.

Hittfelds Ortsbürgermeister Thomas Fey steht vor der Scheune des Gasthauses "Zum Hundertjährigen"  | Foto: ts
Blick von dem Weg "Hittfelder Quelle" auf die Steinwehe-Baustelle mit den gewaltigen Erdbewegungen | Foto: ts
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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