Klimaschutz in Seevetal
Grüne wollen massive Ausdehnung von Naturschutzgebeten

Die Umweltausschussmitglieder Christina von Heydebreck und Dr. Lars Teschke (beide Die Grünen) an der Seeve nahe dem Seevetaler Ortsteil Horst | Foto: Die Grünen Seevetal
  • Die Umweltausschussmitglieder Christina von Heydebreck und Dr. Lars Teschke (beide Die Grünen) an der Seeve nahe dem Seevetaler Ortsteil Horst
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Die Ausdehnung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten in einer in Seevetal bisher nicht gekannten Dimension strebt die Gruppe Die Grünen/Die Linke des Gemeinderats an: Mit einem Antrag wollen Grüne und Linke erreichen, dass zusätzliche 17 Naturschutzgebiete und vier Landschaftsschutzgebiete im Gemeindegebiet ausgewiesen werden. Weil damit Einschränkungen vor allem für landwirtschaftliche Betriebe drohen könnten, ist der Antrag umstritten. Der Ausschuss für Planung, Umwelt- und Klimaschutz des Gemeinderats berät das Thema am Mittwoch, 15. Februar, 17 Uhr, im Veranstaltungszentrum Burg Seevetal in Hittfeld, Am Göhlenbach 11. 

Die Rede sei von zusätzlich etwa 1.200 Hektar Naturschutzfläche und Landschaftsschutzfläche in ähnlicher Größenordnung, sagt Antragsteller Dr. Lars Teschke (Die Grünen). Dabei handelt es sich um Flächen, die der Landkreis Harburg vor zehn Jahren bereits im Landschaftsrahmenplan erfasst habe und als schutzwürdig ansehe. Ziel sei einer großer Biotopverbund. 

Die Gemeinde Seevetal darf keine Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete ausweisen. Das ist Aufgabe des Landkreises. Deshalb will die Gruppe Grüne/Linke mit dem Antrag die Seevetaler Gemeindeverwaltung beauftragen, sich beim Landkreis für die Ausweisung der Schutzgebiete einzusetzen. 

"Das wird nicht über Nacht passieren", weiß Dr. Lars Teschke. Trotzdem ist die Ausweisung von Naturschutzgebieten in dem geplanten Umfang umstritten. Die Interessen von Landwirten und Naherholungssuchenden sollen dabei berücksichtigt werden. Bestehende Gasthäuser oder Pferdehöfe würden Bestandsschutz erhalten, sagt Dr. Lars Teschke.

Der Status als Naturschutzgebiet oder Landschaftsschutzgebiet verringere die Wahrscheinlichkeit dafür, dass diese Flächen als Baugebiete in Aussicht genommen werden, gibt der Antragsteller zu. Stünden die vorgeschlagenen Flächen bereits unter Naturschutz, wäre die Planung einer Eisenbahn-Neubautrasse deutlich erschwert. Planer sprechen von einem starken Raumwiderstand, den Naturschutzgebiete entfalten. 

Die Gruppe Grüne/Linke wollte bereits vor eineinhalb Jahren die weitreichende Ausweisung von Naturschutzflächen in Seevetal erreichen. Ohne Erfolg, die politische Mehrheit schob das Thema auf die lange Bank. "Diese Verzögerung hat uns Nachteile eingebracht", sagt Dr. Lars Teschke mit Blick auf die geplante Eisenbahn-Neubaustrecke zwischen Hamburg und Hannover. 

Davon unabhängig sei es höchste Zeit, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen, sagt Dr. Lars Teschke. Die Klimakatastrophe, die Zerstörung der Umwelt und das Artensterben nähmen in erschreckendem Ausmaße zu.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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