Ausblick auf 2021
Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen appelliert an Bauherren
(ts).Die Coronavirus-Pandemie hat das Jahr 2020 überschattet. Im September 2021 besetzt die Gemeinde Seevetal das Bürgermeisteramt neu. Amtsinhaberin Martina Oertzen (CDU) tritt nicht mehr zur Wiederwahl an. Warum die Rathauschefin in ihrem letzten Amtsjahr erwartet, dass die Lebensqualität in Seevetal weiter zunimmt, sagt sie in einem Ausblick.
Seevetal baut zusätzliche Kitas
Am bisherigen Standort der Jugendfreizeitstätte "Village" neben der Kirche in Maschen wird das Gebäude bald hergerichtet für eine viergruppige Kindertagesstätte, die von der Kirche betrieben werden soll. Auch in Hittfeld und Meckelfeld steht die Gemeinde in den Startlöchern für den Bau neuer Kitas.
In Meckelfeld entsteht in der Straße Große Wiesen ein Neubau einer Kindertagesstätte in unmittelbarer Nachbarschaft zu der dort schon bestehenden Einrichtung der AWO.
In Hittfeld ist das alte Verwaltungsgebäude am Meyermannsweg abgerissen worden, um Platz zu schaffen für eine fünfgruppige Kita. Die dort bisher untergebrachten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im vergangenen Sommer die neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Hittfelder Bücherei in der Ortsmitte bezogen.
Feuerwehr in Hittfeld erhält Neubau
Auf die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr habe sich die Gemeinde Seevetal stets verlassen können, sagt Martina Oertzen. Sie freue sich darüber, dass es gelungen sei, die Infrastruktur für die Brandschützer weiter auszubauen. "In Fleestedt konnten wir, noch kurz vor dem Ausbruch der Pandemie, den Anbau feierlich übergeben." Der Anbau an der Freiwilligen Feuerwehr Glüsingen ist im vergangenen Sommer in Betrieb genommen worden. "Hier holen wir die offizielle Eröffnung bestimmt noch nach. In Hittfeld wird bald der erste Spatenstich für den Neubau der dortigen Wehr erfolgen."
Sanierung der Decatur-Brücke erwartet
Erstmalig habe die Gemeinde Seevetal in einem Haushalt Geld für die Sanierung der Brücke eingestellt. Das Land habe die Zusage erneuert, sich an der Sanierung der Brücke zu beteiligen. "Froh bin ich darüber, dass das Land in diesem Jahr bereits wie zugesichert begonnen hat, sich zudem auch fachlich und organisatorisch in das Verfahren mit einzubringen. 2021 sind wir gefordert, die Sanierungskosten zu ermitteln, sodass wir dann für den Folgehaushalt präzisere Kosten benennen können", sagt Martina Oertzen. Sie erwartet, dass möglichweise im Jahr 2022 erste Aufträge für die Sanierung der Brücke erteilt werden können.
Weltfremde Planung im Nirgendwo
Anfang des Jahres 2020 habe die Deutsche Bahn die Gemeinde Seevetal mit der grundsätzlich positiven Nachricht überrascht, dass die Planungen für den barrierefreien Umbau des Bahnhofes Meckelfeld abgeschlossen seien. Was das Unternehmen dann präsentierte, habe allen die Sprache verschlagen: Die Planung sah zwar eine formelle Barrierefreiheit vor, jedoch mit zwei Aufzügen von denen einer „irgendwo im Nirgendwo“ platziert wurde. Diese weltfremde Planung sei dank des Engagements vieler Ehrenamtlicher aus örtlicher Politik und vom Präventionsrat korrigiert worden. Die aktuelle Planung sieht nunmehr vor, dass – allerdings aufgeteilt in zwei Bauabschnitte – statt des zweiten Aufzuges eine feste Querung direkt zur Bushaltestelle erfolgen soll. "Hier werden wir dran bleiben und der Bahn genau auf die Finger sehen", sagt Martina Oertzen.
Am Bahnhof Hittfeld hat die Gemeinde Seevetal den neuen Park&Ride-Platz in Betrieb genommen. "Hier bin ich optimistisch, dass nach Ende der Pandemie auch wieder verstärkt der öffentliche Nahverkehr und damit auch die P+R-Plätze genutzt werden", sagt Martina Oertzen.
Gewerbeentwicklung mit ökologischen Standards
Gewerbeflächen bleiben ein rares Gut in der Gemeinde Seevetal. Im Gewerbepark Beckedorf sind die vorbereitenden Erdbewegungen für die Erweiterung des Gewerbegebietes abgeschlossen. Der Gewerbeimmobilienentwickler Goodman will die Fläche 2021 bebauen, sodass sich dort ab 2022 neue Betriebe zur Miete ansiedeln können. In Maschen hat der Bau eines ersten Betriebes in der kleinen Erweiterungsfläche an der Straße Unner de Bult begonnen. Die übrigen Flächen dort sind jedoch schon längere Zeit vergeben. Weitere Flächen stehen im Gemeindegebiet nicht zur Verfügung. "Dies wird eine der großen Aufgaben für die nächsten Jahre sein, unter Wahrung der Lebensqualität für unsere Einwohnerinnen und Einwohner, Ge-werbeflächen auszuweisen", sagt Martina Oertzen. "Klar ist für mich, dass die Vergabe dieser Flächen an Bedingungen zu knüpfen ist wie ökologische Standards und gute ÖPNV-Anschlussmöglichkeiten. Unsere Flächen sind für einen unbeeinflussten Verkauf einfach zu wertvoll."
Ortsmitte Maschen: Bebauung bleibt aus
Den Wohnungsbau müsse die Gemeinde Seevetal mit Augenmaß weiterentwickeln. Die Bürgermeisterin freut sich, dass in Fleestedt auf dem ehemaligen Sportplatzgelände der Grundstein für einen zweiten Bauabschnitt gelegt werden konnte. "Schade finde ich es, dass in Maschen entlang der Schulstraße noch nichts passiert ist, obwohl die Gemeinde hier schon vor über einem Jahr die Planungsgrundlagen geschaffen hat", sagt die Bürgermeisterin. Die Maschener Ortsmitte habe eine positive Entwicklung verdient. Mit dem Abriss des ehemaligen Spritzenhauses im Frühjahr 2020 starteten die vorbereitenden Maßnahmen für die Erweiterung des Edeka- und die Verlagerung des Aldi-Marktes. "Für 2021 bin ich auch optimistisch, dass wir den Planungsprozess für die Entwicklung der Fläche 'Nördlich Göhlenbach' intensivieren können. Hier sprechen mich regelmäßig Menschen an, insbesondere Senioren, die hoffen, dass dort endlich etwas passiert." In der Zusammenarbeit mit der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (KWG) erwartet die Bürgermeisterin, dass im Jahr 2021 aus Absichtserklärungen konkrete Verträge werden.
Wohnraum für ältere Menschen entsteht in Seevetal. In Meckelfeld ist im Bereich Am Felde/Kamp das Bauprojekt „Alter Zirkusplatz“ ein geweiht worden. Die planerischen Grundlagen für eine Erweiterung dieses Standortes seien angeschoben worden. In Fleestedt schreite zudem am westlichen Ortseingang der Bau einer Senioreneinrichtung der Lindhorst-Gruppe voran.
7,5 Millionen Euro weniger Steuereinnahmen
Große Sorge bereitet der Bürgermeisterin das Haushaltsdefizit in Höhe von 7,5 Millionen Euro. Sowohl die Gewerbesteuern als auch die Anteile an der Einkommenssteuer brechen signifikant weg. "Hier hoffe ich auf das Wort unserer Vertreterinnen und Vertreter in Berlin und Hannover, die Kommunen nicht im Regen stehen zu lassen. Auch die Kreispolitik sehe ich hier in der Verpflichtung, die Gemeinden zu unterstützen", appelliert die Bürgermeisterin.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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