Polizei veröffentlicht Unfallstatistik
Höchste Zahl an Unfalltoten im Landkreis Stade seit 2011
Die höchste Zahl an Unfalltoten seit zwölf Jahren registrierte die Polizei im Jahr 2023 im Landkreis Stade. 17 Menschen verloren im vergangenen Jahr auf den Straßen im Stader Kreisgebiet ihr Leben. Eine höhere Anzahl an Verkehrstoten gab es zuletzt 2011. In sechs Fällen hatten die tödlich Verunglückten keinen Gurt angelegt. Insgesamt ereigneten sich im Vorjahr kreisweit 4.691 Verkehrsunfälle. Das sind 206 Unfälle mehr als im Jahr 2022 (plus fünf Prozent). Der Polizei wurden 803 Wildunfälle gemeldet (plus sieben Prozent). Die Zahlen werden in der polizeilichen Unfallstatistik genannt, die jetzt veröffentlicht wurde.
Trotz der gestiegenen Unfallzahlen und des damit verbundenen Anstiegs der Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist die Zahl der Schwerverletzten auf 115 Personen (minus 22 Prozent) gesunken. Dagegen stieg die Zahl der Leichtverletzten deutlich auf 787 Personen (plus elf Prozent).
40 Prozent mehr Unfälle auf der A26
Knapp 69 Prozent aller Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb und fast 29 Prozent außerhalb geschlossener Ortschaften. Nur in etwas mehr als zwei Prozent der Fälle krachte es auf der Autobahn 26, wo sich im Jahr 2023 insgesamt 111 Verkehrsunfälle ereigneten. Hier ist der Anstieg mit einem Plus von 40 Prozent besonders hoch. 22 Beteiligte wurden bei den Unfällen auf der A26 leicht und drei schwer verletzt. Tödliche Unfälle gab es 2023 auf der A26 nicht. Dafür hat die Zahl der Unfälle auf der A26 einen Höchststand seit der Freigabe des ersten Teilabschnitts im Jahr 2008 erreicht. Bisher war 2020 mit 90 Unfällen das Spitzenjahr.
Zu wenig Sicherheitsabstand eingehalten
Hauptursache für die Unfälle war wie im Vorjahr nicht ausreichender Sicherheitsabstand, gefolgt von Fehlern beim Wenden und Rückwärtsfahren. Auch die Missachtung der Vorfahrt führte häufig zu Unfällen. Bei den Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten oder Todesopfern stehen laut Polizei nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit an erster Stelle. Immerhin ist die Zahl der Unfälle, bei denen zumindest ein Beteiligter unter Alkoholeinfluss stand, von 81 auf 60 gesunken. Bei elf Unfällen waren Betäubungsmittel oder Medikamente im Spiel. "Sehr positiv sehe ich den Rückgang der Verkehrsunfallzahlen unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen und Medikamenten von neun Prozent", erklärt Vize-Polizeipräsident Jens Eggersglüß. Wie sich die Zahlen nach der Teillegalisierung von Cannabis entwickeln, bleibe abzuwarten.
Vier Senioren starben bei Unfällen
Gesunken ist die Zahl der verletzten Kinder. 72 Kinder erlitten Verletzungen, neun davon schwere. Dabei sank die Zahl der Schulwegunfälle von 19 auf 14. Weder Kinder noch Jugendliche unter 18 Jahren kamen 2023 bei Unfällen ums Leben. Mehr als 18 Prozent der Unfallbeteiligten sind der Gruppe der Fahranfänger (18 bis 24 Jahre) zuzurechnen. 135 von ihnen erlitten Verletzungen, 14 davon schwer. In dieser Altersgruppe war ein Todesopfer zu beklagen. Bei den Senioren (ab 65 Jahre) wurden von der Polizei 119 Personenschäden registriert, davon galten 18 als schwer. Der Anteil der Senioren am Gesamtunfallgeschehen liegt bei knapp 20 Prozent. Vier Senioren - alle in der Altersgruppe 75 bis 84 Jahre - kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben.
Statistik zu den an Verkehrsunfällen beteiligten Fahrzeugen:
Pkw: 3.940 Unfälle
Lkw: 377 Unfälle
Krafträder: 101 Unfälle
Fahrräder: 212 Unfälle
Pedelecs: 63 Unfälle
E-Bikes: 3 Unfälle
E-Scooter: 20 Unfälle
Fußgänger: 62 Unfälle
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