Kaum noch Corona-Fälle bei Menschen über 80 Jahre
Corona-Zahlen im Landkreis Stade steigen am stärksten bei Kindern
jd. Stade. Entwickelt sich in Stade ein neuer Corona-Hotspot? Die Zahl der aktuellen Fälle in der Kreisstadt ist den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Am Mittwoch wurde jetzt erstmals eine komplette Schule geschlossen. In der Stader Montessori-Grundschule befinden sich fünf Klassen in Quarantäne. Zumindest bis einschließlich Freitag, 30. April, fällt an der Schule der Unterricht aus. Ebenfalls betroffen ist der Montessori-Kindergarten. Dort ist für eine Gruppe Quarantäne angeordnet worden. Die Schule und die Kita liegen im Altländer Viertel.
In dem Stader Wohnquartier soll es nach WOCHENBLATT-Informationen eine Häufung von Corona-Fällen geben. Da in dem mit mehreren großen Wohnblöcken bebauten Stadtviertel viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, ist offenbar geplant, sogenannte Online-Dolmetscher einzusetzen. Mittels der virtuellen Sprachmittler sollen die betroffenen Bewohner im Altländer Viertel in ihrer Muttersprache über die Corona-Situation vor Ort und über behördliche Maßnahmen wie die Anordnung von Quarantäne aufgeklärt werden.
Außerdem sind im Landkreis noch vier weitere Kitas betroffen. In der Stader St. Wilhadi-Kita, im Regenbogen-Kindergarten in Kutenholz, im Biberkindergarten in Oldendorf sowie in der Kita Estebrügge befindet sich jeweils eine Gruppe in Quarantäne.
Höchste Steigerung bei den unter Zehnjährigen
Im Zusammenhang mit den Corona-Fällen an Kitas hat das WOCHENBLATT die Verteilung der Fallzahlen auf die einzelnen Altersgruppen unter die Lupe genommen. Zum Vergleich mit den aktuellen Zahlen wurden die Zahlen von vor zwei Monaten herangezogen. Demnach ist die prozentuale Anstieg in der Gruppe der unter Zehnjährigen am höchsten. Hier hat sich die Zahl der Corona-Fälle innerhalb von zwei Monaten um 77 Prozent erhöht.
Die zweithöchste Steigerung weist die Altersgruppe der "Teenies" (10 - 19 Jahre) mit 55 Prozent auf. In den folgenden drei Alterskategorien (20 - 29, 30 - 39, 40 - 49) sind die Werte annähernd gleich. Der durchschnittliche Anstieg liegt bei 46 Prozent. Danach sinken die Steigerungsraten: Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es 39 Prozent und bei den 60- bis 69-Jährigen 35 Prozent.
Bei den Senioren macht sich jetzt die Impfkampagne bemerkbar: In der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre ist die Zahl der Corona-Fälle nur um 24 Prozent gestiegen. Dass die Pandemie durch die Impfungen zurückgedrängt wird, machen die Zahlen für die ältesten Bevölkerungsgruppen deutlich: Bei den 80- bis 89-Jährigen gab es einen Anstieg von lediglich acht Prozent und bei den über 90-Jährigen waren es gerade mal drei Prozent.
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