Einzige Giftschlange im Norden
Das Reptil des Jahres ist auch im Landkreis Stade anzutreffen

Eine Kreuzotter beim Sonnenbaden.  | Foto: Linnea Schüch
  • Eine Kreuzotter beim Sonnenbaden.
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  • hochgeladen von Jörg Dammann

Pünktlich zum Frühlingsbeginn haben die ersten Kreuzottern ihre Winterruhe beendet. Die wechselwarmen Schlangen mit dem charakteristischen Zickzackband nehmen jetzt gern ein Sonnenbad, um ihren Körper aufzuwärmen. Früher kamen Kreuzottern sehr häufig vor. Doch mittlerweile gelten sie in Deutschland als stark gefährdet. Daher wurde die Kreuzotter - sie ist die einzige Giftschlange in Norddeutschland - zum Reptil des Jahres gekürt.

Hauptsächlich in Mooren und Heiden anzutreffen

„Im Landkreis Stade gibt es Kreuzottern vor allem noch in unseren Schutzgebieten mit Mooren und Heiden“, erklärt der Leiter des Amtes Naturschutz, Dr. Uwe Andreas. „Denn hier finden die standorttreuen Tiere Sonnenplätze, Tagesverstecke und Winterquartiere, aber auch noch reichlich Nahrung.“ Kreuzottern können sehr variabel gefärbt sein, von hellgrau über olivgrau bis hin zu kupferrot. Auch ganz schwarze Tiere -  sogenannte "Höllenottern" - treten gelegentlich auf. Typisch sind ihre senkrecht stehenden Pupillen. Das Muster der Kopfbeschuppung ist bei jedem Tier individuell - ähnlich wie der Fingerabdruck bei Menschen.  

Schlangen-Alarm im Stader Tierheim

Nach den ersten Sonnenbädern häuten sich die etwa 60 bis 80 Zentimeter langen Tiere. Dabei streifen sie ihre alte Schlangenhaut mühsam ab. Die Paarungszeit beginnt zumeist im April und Mai. Wenn mehrere Männchen aufeinandertreffen, kann es zu Kämpfen kommen. Dabei richten die Konkurrenten ihre Oberkörper auf und versuchen, sich gegenseitig zu Boden zu drücken. Von August bis September bringen dann die Kreuzotterweibchen lebende Jungschlangen zur Welt, die etwa bleistiftgroß sind.

Bei Kreuzotterbiss zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen

Zu ihren Beutetieren gehören vor allem Eidechsen, Frösche und Kleinsäuger, die sie durch Züngeln aufspüren. Mit speziellen Sinneszellen auf der Zunge können sie ihre Beute genau lokalisieren. Dann schnappen sie blitzschnell zu und injizieren ihr Gift, das nach wenigen Minuten wirksam ist. Bei Gefahr flüchten die Kreuzottern. „Werden sie allerdings in die Enge getrieben, können sie auch zubeißen“, warnt Dr. Andreas. „Bei einem Kreuzotterbiss besteht zwar keine akute Lebensgefahr, jedoch sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden. Daher bitte ich alle Besucherinnen und Besucher der Schutzgebiete, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und ihre Hunde anzuleinen.“

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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