Wichtig für das ökologische Gleichgewicht
Dieses Feuchtgebiet in Nordkehdingen ist einzigartig

Alpenstrandläuferschwarm bei Balje in Nordkehdingen | Foto: Gerd-Michael Heinze
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Der „Internationale Tag der Feuchtgebiete“ wird an diesem Sonntag (2. Februar) begangen. Feuchtgebiete gehören zu den wertvollsten, aber auch gefährdetsten Ökosystemen der Erde. Ein "Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung" ist ein besonderes Prädikat, das in Deutschland bisher nur 35-mal vergeben wurde. Eines dieser besonders geschützten Gebiete liegt im Landkreis Stade: Es trägt die Bezeichnung „Niederelbe, von Barnkrug bis Otterndorf“.

Mit einer Fläche von 11.760 Hektar erstreckt sich das Gebiet entlang der Elbe. Das durch den Wechsel von Ebbe und Flut geprägte Areal ist ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel. "Hier befindet sich die internationale Drehscheibe des Vogelzuges", sagt Dr. Uwe Andreas, Leiter des Kreis-Naturschutzamtes. Nonnengänse, Zwergschwäne, Pfeifenten, aber auch Watvögel wie Alpenstrandläufer rasten dort während ihres Zuges von ihren Brutgebieten zu ihren Überwinterungsgebieten sowie auf dem Rückweg. Insgesamt kommen dort mehr als 160 Vogelarten vor – ein wahres Paradies für Naturfreunde und Vogelkundler.

Nonnengänse vor einem Regenbogen in Nordkehdingen | Foto: Gerd-Michael Heinze
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Internationales Abkommen

Der Schutz solcher Gebiete geht auf das Ramsar-Abkommen von 1971 zurück, das den Erhalt von Feuchtgebieten international regelt. Deutschland trat 1976 bei, um Lebensräume für Wasser- und Watvögel zu sichern. Heute umfasst das Übereinkommen auch den Schutz der biologischen Vielfalt und des menschlichen Wohlergehens. Denn Feuchtgebiete sind nicht nur für Tiere wichtig: Sie speichern Wasser, binden CO₂ und schützen vor Hochwasser. In Deutschland sind mehr als 80 Prozent der Ramsar-Gebiete Watt- und Wasserflächen in Nord- und Ostsee. Benannt ist das Abkommen nach der iranischen Stadt Ramsar.

Pfeifenten auf einem Priel in Nordkehdingen | Foto: Gerd-Michael Heinze
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Der Begriff „Ramsar-Gebiet“ stellt allerdings keinen eigenständigen rechtlichen Schutzstatus dar, sondern ist ein Prädikat, das verliehen wird. Daher ist 1979 auf Basis des Ramsar-Gebietes Niederelbe das EU-Vogelschutzgebiet "V18 Unterelbe" entstanden, um den Schutz zu gewährleisten. 

Weitere Informationen zum EU-Vogelschutzgebiet in Nordkehdingen und dessen Bedeutung sind auf der Internetseite der Naturschutzstation Unterelbe zu finden: bitte hier klicken.

Alpenstrandläuferschwarm bei Balje in Nordkehdingen | Foto: Gerd-Michael Heinze
Nonnengänse vor einem Regenbogen in Nordkehdingen | Foto: Gerd-Michael Heinze
Pfeifenten auf einem Priel in Nordkehdingen | Foto: Gerd-Michael Heinze