Einbrüche im Landkreis Stade haben zugenommen: Polizei gibt Tipps, wie man sich schützen kann
wd. Landkreis Stade. Wer glaubt, in der Kleinstadt und auf dem Land lebe man sicher, irrt sich ganz gewaltig. „Im Vergleich zu anderen Landkreisen stehen wir zwar noch gut da“, sagt Herbert Kreykenbohm, stellvertretender Polizeisprecher im Landkreis Stade. „Dennoch hat die Anzahl der Einbrüche wie in ganz Deutschland auch bei uns zugenommen.“ So registrierte die Polizei im Landkreis Stade im Vorjahr 366 Fälle, ein Viertel konnte sie aufklären. „Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr etwa auf gleichem Niveau liegen“, so Kreykenbohm. Der Täterkreis sei vielschichtig, stamme sowohl aus der Region wie aus anderen Landkreisen und ist zum Teil auch organisiert.
Fast allen Tätern gemeinsam ist aber, dass sie nach Indizien schauen, die darauf hinweisen, dass sie schnell und unbemerkt ins jeweilige Haus kommen und sich drinnen ungestört nach Beute umsehen können. Damit sind alle Anzeichen, dass sich niemand im Haus befindet, eine Einladung für Langfinger. „Dazu zählen u.a. überfüllte Briefkästen, geschlossene Rollläden und ungemähte Rasenflächen“, erklärt Svenja Wigger, Beauftragte für Kriminalprävention im Präventionsteam der Polizeisinspektion Stade. In den Wintermonaten achten Einbrecher zudem darauf, ob in den Räumen Licht brennt. Wer sein Haus verlasse - und sei es auch nur für eine Viertelstunde - sollte die Haustür nicht nur hinter sich zuzuziehen, sondern mit dem Schlüssel abzuschließen, am besten mehrfach umdrehen. „Auch Fenster sollten geschlossen werden, denn angekippte Fenster ziehen Einbrecher magisch an, weil sie so ganz schnell ins Haus gelangen“ sagt Svenja Wigger. Sinnvoll sei zudem, das Tor der leeren Garage zu schließen, damit die Abwesenheit nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.
Da die meisten Einbrecher ins Haus kommen, indem sie Haus- oder Terrassentüren aufhebeln, empfiehlt die Polizei für Haustüren Pilzkopfverriegelungen der Widerstandsklasse 2 (auch „RC2“) und abschließbare Griffe an Fenstern und Terrassentüren. Zusätzlich könne auch eine Alarmanlage gute Dienste leisten,. „Diese sollte aber auf den Bewohner und seinen Alltag abgestimmt sein“, so Wigger. Denn nach häufigen Fehlalarmen werden die Anlagen meistens abgestellt und bieten keine Sicherheit mehr. „Ein guter Schutz ist zudem eine gute Nachbarschaft“, erklärt Svenja Wigger. „Bei einem freundschaftlichen Verhältnis weiß man, dass der andere im Urlaub ist und die Geräusche von nebenan nicht von Handwerkern stammen können.“ Die Sicherheitsexpertin rät, auch tatsächlich die Polizei anzurufen, wenn einem etwas „komisch“ vorkommt.
Das Präventionsteam der Polizei bietet im Landkreis Stade Vorträge und kostenlose Beratungen an. Infos erteilt Svenja Wigger, Tel. 04141-102109.
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