Einmalig im Landkreis: Edith Lüngen ist seit 70 Jahren Genossin
![Edith Lüngen mit ihren Gratulanten und Parteigenossen
Ernst-Wilhelm Cordes (Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in
Fredenbeck v. li.), Fredenbecks Bürgermeister Uli Schumacher und
SPD-Gemeinderatsmitglied Petra Tiemann | Foto: lt](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/01/29/4/3464_L.jpg?1561410729)
- Edith Lüngen mit ihren Gratulanten und Parteigenossen
Ernst-Wilhelm Cordes (Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in
Fredenbeck v. li.), Fredenbecks Bürgermeister Uli Schumacher und
SPD-Gemeinderatsmitglied Petra Tiemann - Foto: lt
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lt. Fredenbeck. Was Edith Lüngen geschafft hat, ist im ganzen Landkreis Stade einmalig. Die 94-Jährige aus Schwinge (Samtgemeinde Fredenbeck) ist seit mehr als 70 Jahren Mitglied in der SPD und erhielt dafür jetzt von ihren Parteigenossen u.a. eine Ehrenurkunde sowie ein besonderes Geschenk von der ehemaligen Landtagsabgeordneten Petra Tiemann. Gemeinsam wollen die beiden Frauen möglichst bald mit Ministerpräsident Stephan Weil in Hannover frühstücken.
Edith Lüngens politisches Engagement wurde der gebürtigen Leipzigerin quasi in die Wiege gelegt. "Schon meine Eltern und Großeltern waren politisch aktiv, für mich war es also nie eine Frage, ob ich auch in die Gewerkschaft und später in die SPD eintrete", sagt Edith Lüngen, die von 1936 bis Mitte der 1960er Jahre - mit einer Unterbrechung während des Krieges - in Essen lebte. Dort besuchte sie die Höhere Handelsschule und bekam später eine Anstellung im Büro bei Ferrostaal. "Eigentlich wollte ich immer gern mit Kindern arbeiten, aber ich bin dann doch immer im Büro geblieben", sagt Edith Lüngen, die selbst keine Kinder hat.
Mit ihrem Mann, der vor 25 Jahren verstorben ist, zog die Sozialdemokratin Mitte der 1960er Jahre in ihr Haus nach Schwinge - und engagierte sich von Anfang an im SPD-Ortsverein sowie bei den Schwinger Frauen, die sich einmal im Monat treffen.
Jung hält sie, dass sie jeden Tag die "Zeitungen von vorne bis hinten" durchliest und das Leben wohl mit der nötigen Portion Humor meistert. Im Fernsehen schaut sie am liebsten politische Satire-Sendungen. Gar nicht leiden kann sie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Wenn ich den höre, werde ich richtig wütend", sagt Edith Lüngen.
Sorge bereitet ihr die AfD. "Die Nazis haben damals genauso angefangen wie die AfD heute", sagt die Zeitzeugin. Und viele Leute würden einfach alles glauben und nicht überlegen. Ihr Appell: "Geht wählen und engagiert euch politisch, anstatt nur zu meckern!"
Redakteur:Lena Stehr |
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