Stade als Modellregion: Auftaktveranstaltung zum Thema Gleichstellung
Existenz von Frauen sichern
![Rund 100 Männer und Frauen kamen zur Auftaktveranstaltung rund um das Thema "Existenzsicherung von Frauen" | Foto: Stadt Stade](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/07/30/0/349040_L.jpg?1564483259)
- Rund 100 Männer und Frauen kamen zur Auftaktveranstaltung rund um das Thema "Existenzsicherung von Frauen"
- Foto: Stadt Stade
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lt. Stade. Die Benachteiligung von Frauen beseitigen und sich aktiv für die Gleichstellung vor Ort einsetzen - das sind die zentralen Ziele des Projektes "Gleichstellung sichtbar machen - CEDAW in Niedersachsen". Innerhalb dieses Programms ist die Hansestadt Stade als Modellregion für den Themenschwerpunkt "Existenzsicherung von Frauen" ausgewählt worden. Innerhalb der kommenden drei Jahre sollen verschiedene Projekte und Veranstaltungen entwickelt und organisiert werden, die Frauen in den Mittelpunkt rücken.
An der Auftaktveranstaltung in Stade nahmen jüngst rund 100 Männer und Frauen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Jugend teil, um sich über CEDAW zu informieren und sich zu vernetzen.
CEDAW (Convention of Elimination of All Forms of Discrimination Against Women) ist die vor 40 Jahren von 189 Staaten unterzeichnete UN-Frauenrechtskonvention der Vereinten Nationen, deren Ziel die Beseitigung jeder Art von Benachteiligung von Frauen ist.
Konkret empfiehlt der CEDAW-Ausschuss unter anderem, sich für eine Erhöhung des Frauenanteils auf politischer Ebene einzusetzen, sich dem Thema "Gewalt gegen Frauen" zu widmen und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in den Fokus zu rücken - insbesondere nach einer Scheidung.
"Die Berufswahl von Frauen, die häufig in schlechter bezahlten Berufen endet, die Aufstiegsschwierigkeiten in Führungspositionen, die Lohn- und Sorge-Lücke zwischen den Geschlechtern, die höhere Quote von Frauen in Teilzeitarbeit oder der Gender Pay Gap sind die Baustellen, die wir gemeinsam angehen wollen", sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Stade, Karina Holst.
Sie weist auch darauf hin, dass Frauen aufgrund „lückenhafter“ Erwerbsbiographien und einer unzureichenden eigenen Existenzsicherung in der Erwerbsphase in der Regel über ein wesentlich geringeres Renteneinkommen verfügen. 2017 lag dieses um 53 Prozent unter dem der Männer (Gender Pension Gap).
Nun gelte es, konkrete Ansätze zu entwickeln, wie man diese Probleme tatsächlich lösen könne. Anregungen könnten vielleicht auch aus Stades schwedischer Partnerstadt Karlshamn kommen, so Karina Holst.
Fest steht auch schon, dass es am 26. September einen Fachtag zum Thema "Über Geschlechterrollen gemeinsam reden" geben wird. Für Oktober oder November ist zudem eine Vortragsveranstaltung zum Thema "Fair Pay - Eine Frage der Haltung!" mit Referentinnen vom Fair Pay Innovation Lab aus Berlin geplant.
• Noch bis zum 30. August ist die Ausstellung "Gleichstellung sichtbar machen - CEDAW in Niedersachsen" im Historischen Rathaus in Stade zu sehen.
• www.cedaw-in-niedersachsen.de
Redakteur:Lena Stehr |
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