Fährhaus Kirschenland: Der Schwoof geht weiter
lt. Jork. Einzigartiges Ambiente, perfekte Organisation, legendäre Feste und ein Chef, der seine Gäste gerne mit selbst geschriebenen Gedichten oder Akkordeon-Musik unterhält - das mehr als 200 Jahre alte Fährhaus Kirschenland am Elbdeich in Jork-Neuenschleuse unter der Leitung von Wilhelm Stubbe (80) ist weit über die Grenzen des Alten Landes bekannt und beliebt bei allen Generationen.
Kein Wunder, dass der von den Jungschützen aus Steinkirchen organisierte Frühlingsball, der an diesem Ostersonntag stattfindet, bereits nach wenigen Stunden ausverkauft war. Dass der Ball eine so hohe Anziehungskraft hat, liegt vermutlich auch daran, dass es inzwischen jährlich „nur“ noch zwei große Bälle in dem Traditionsgasthaus gibt - den Frühlings- und den Mittsommernachtsball.
Wie berichtet, wurde der legendäre Weihnachtsball nach einem tragischen Ereignis im Jahr 2010 „abgesetzt“. Damals war eine 16-jährige während der Feier auf einem Nachbargrundstück betrunken in einen Graben gerutscht und erfroren. Auch der große Faschingsball findet seitdem nicht mehr im Kirschenland statt.
Doch die Lust auf ausgelassenes „Schwofen“ in schicker Abendmode scheint sowohl bei Teenagern als auch bei den jung gebliebenen Enddreißigern ungebrochen. Gut möglich, dass bei vielen auch die Angst mitschwingt, jeder Ball könnte der letzte sein. Denn wie berichtet, hatte Wilhelm Stubbe im vergangenen Jahr publik gemacht, dass er nach fast 50 Jahren und unzähligen Festen schweren Herzens ans Aufhören denke.
Soviel steht fest: Das Fährhaus Kirschenland steht nach wie vor zum Verkauf und Wilhelm Stubbe sucht einen Nachfolger. Wie das WOCHENBLATT erfuhr, hat der Vollblut-Gastronom aber bereits Termine für das kommende Jahr und sogar schon für 2019 angenommen. Es besteht also berechtigte Hoffnung, dass dieser Frühlingsball nicht der letzte im Kirschenland gewesen sein wird.
Redakteur:Lena Stehr |
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