Friedhöfe in Horneburg und Dollern: Der Glocken-Sound kommt jetzt vom Band
lt. Horneburg/Dollern. Jeder, der schon einmal auf einer Beerdigung war, weiß: Wenn der Trauerzug auf dem Weg zum Grab ist, dann wird er in der Regel von Glockengeläut begleitet. Auf den Friedhöfen in Dollern und Horneburg (Waldfriedhof) sind die Glocken aber verstummt. Weil die hölzernen Glockentürme so marode sind, wurden beide bereits im vergangenen Herbst still gelegt - und sollen aus Kostengründen nicht ersetzt werden. Der Glocken-Sound soll künftig vom Tonband kommen.
"Ein neuer Holzturm kostet ca. 80.000 Euro", sagt Bauamtsleiter Roger Courtault, der auch Mitglied in der Arbeitsgruppe "Friedhof" ist. Ihr gehören Vertreter aller Mitgliedsgemeinden an, die sich seit ca. fünf Jahren über die Zukunft der Friedhöfe Gedanken machen.
Um das "Problem" mit dem Glockenläuten zu lösen, sollen nun die örtlichen Bestatter befragt werden. Man gehe davon aus, dass die meisten über die technischen Möglichkeiten verfügen, das Glockengeräusch digital zu erzeugen, so Courtault. Womöglich müsse aber auch die Samtgemeinde darüber nachdenken, entsprechende Technik in den Kapellen zu installieren, damit die Friedhofsbesucher nicht auf den Glockenklang verzichten müssen.
Fest steht: Nicht nur die Glockentürme sind marode, großer Handlungsbedarf besteht vor allem an den Friedhofskapellen, die sich - bis auf die Kapelle in Agathenburg - im Eigentum der Samtgemeinde befinden. Am dringendsten müsse das Dach der Kapelle auf dem Horneburger Waldfriedhof saniert werden, so Courtault. Im Haushalt 2018 sind insgesamt 100.000 Euro eingeplant.
Wenn es nach der AG Friedhof geht, sollen auch in den kommenden Jahren jeweils 100.000 Euro jährlich in den Haushalt eingeplant werden, damit alle nötigen Reparaturen sukzessive abgearbeitet werden können. Die Sanierung der Gebäude allein werde mit geschätzten 300.000 bis 400.000 Euro zu Buche schlagen, so Courtault.
Im nächsten Bauausschuss im April soll eine Maßnahmenübersicht vorgestellt werden.
Redakteur:Lena Stehr |
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