Stader Fragen-Staffel, Teil 20
Sie möchte im Kreis Stade das Elend der Streunerkatzen mildern
In der WOCHENBLATT-Serie "Die Fragen-Staffel" werden Akteure aus dem gesellschaftlichen Leben Stades befragt. Unter dem Motto "Ich hätte mal drei Fragen" stellt das WOCHENBLATT engagierte Ehren- und Hauptamtliche aus Vereinen, Initiativen oder Einrichtungen vor. Es werden immer drei Fragen gestellt. Derjenige, der gerade geantwortet hat, reicht den Staffelstab an die von ihm nominierte Person weiter und formuliert dafür drei Fragen. Es gilt folgende Spielregel: Der oder die Befragte darf nicht aus der eigenen Organisation kommen.
Die drei Fragen stellt diesmal Susanne Lüdtke von der Initiative "Kitz & Co." an Beate Dowson, die Vorsitzende beim Tierschutzverein "Tierhilfe Stade" ist.
Susanne Lüdtke:Was war deine Motivation, den Vorsitz bei der "Tierhilfe Stade" zu übernehmen?
Beate Dowson: Ich bin in einer tierfreundlichen Familie aufgewachsen und bereits als Studentin sind mir immer wieder kranke Straßenkatzen zugelaufen. Bevor ich mit meinem Mann in den Landkreis Stade gezogen bin, habe ich bereits viele Jahre für den Tierschutz gearbeitet. Diese Arbeit war und ist mir wichtig, und aus diesem Grund habe ich mich der Tierhilfe Stade angeschlossen. Auch damals gab es bereits einen Mangel an Ehrenamtlichen. Als viele Vorstandsmitglieder aus Altersgründen aufhörten, wurde ich gebeten, mich im Vorstand zu engagieren. Als Vorsitzende mache ich den Job jetzt bereits mehr als zehn Jahre. Ich bin aber keine Vorsitzende, die delegiert, sondern packe genauso mit an - wie meine Mitstreiterinnen.
Susanne Lüdtke:Was sind deine Ziele für den Verein und auf was für Probleme stößt du bei der Vereinsarbeit ?
Beate Dowson: Die Tierhilfe Stade wird oft als Katzenverein bezeichnet, obwohl wir auch allen anderen Tieren versuchen zu helfen. Eine Tatsache aber bleibt bestehen: Die allermeisten Anrufe, die wir erhalten, drehen sich um das Problem Katze. Mein Ziel ist es, das Elend der Katzen zu mildern. Die Tierhilfe Stade ist der einzige Verein im Landkreis, der sich in diesem Maße um die freilebenden Katzen kümmert. Das Einfangen sowie der Transport zum Tierarzt und zurück werden im Moment von drei Ehrenamtlichen geleistet. Die anfallenden Kosten trägt allein der Verein. Über die Jahre waren es Tausende von Katzen, viele von ihnen wurden wochenlang in privaten Pflegestellen wieder gesund gepflegt. Unsere Hilfe stößt an Grenzen, da wir zu wenig Pflegestellen und Ehrenamtliche haben. Darum wünschen wir uns mehr Aktive, Infos gibt es unter Tel. 04762 - 923366.
Lesen Sie hier alle Artikel aus der Serie "Fragen-Staffel"Susanne Lüdtke:Was würdest du dir zukünftig für die Katzen im Landkreis Stade wünschen?
Beate Dowson: Ich wünsche mir, dass mehr Menschen Verantwortung für ihre Katzen zeigen. Dazu gehört das Kastrieren ebenso wie die Kennzeichnung. Landwirte und Bewohner ländlicher Gebiete sollten umdenken: Kastrieren schützt nicht nur vor ungewolltem Nachwuchs, es entfallen auch Revierkämpfe. Viele Katzen hungern auf den Höfen, ebenso wie die freilebenden Straßenkatzen. Sie sollten immer zugefüttert werden. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass sich Katzen nur von Mäusen ernähren können, sind Katzen vom genetischen Code Haustiere und benötigen die Hilfe der Menschen. Streunerkatzen sollten rechtzeitig gemeldet werden, nicht erst wenn der Nachwuchs da ist. Straßenkatzen fristen ein elendes Leben, das Hunger, Krankheit und Verletzung beinhaltet. Auch im Landkreis Stade ist das Elend sehr groß, das merken wir jeden Tag. Fast alle Kommunen - bis auf Lühe, Harsefeld und Stade - haben die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Katzen mit Freigang eingeführt. Das heißt, Katzenbesitzer stehen dort jetzt in der Verantwortung. Wir hoffen, dass dadurch das Elend kleiner wird.
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