Von Stade inspiriert: Ex-Strafrichter Harald Kiwull hat seinen dritten Richter-Krimi veröffentlicht
Spannung ohne Graus
lt. Stade. Durchgeschnittene Kehlen oder andere grausige Morde sucht der Leser von Dr. Harald Kiwulls (76) Richter-Krimis zwar vergeblich - doch der Spannung tut das in den Geschichten um den etwas eigenartigen Strafrichter Maximilian Knall absolut keinen Abbruch. "Auch ohne Gemetzel und Grässlichkeit lassen sich mitreißende Krimis schreiben", sagt der Autor mit Stader Wurzeln.
Der Ex-Strafrichter am Landgericht Karlsruhe, der 2004 im Autobahnraser-Prozess bundesweit bekannt wurde, kam als Kleinkind auf der Flucht mit Mutter und Bruder nach Hechthausen. Seine Jugend verbrachte er in Stade, vor allem an seine Schulzeit auf dem Gymnasium Athenaeum hat er viele schöne Erinnerungen. Noch heute findet er in der Stadt Überreste geheimer Kreidezeichen, die er einst als Teenager zusammen mit seinen Freunden aus dem Geheimbund "Kokytos" auf vor der Witterung gut geschützte Hausfassaden schrieb.
Geschrieben hat Harald Kiwull sowieso schon immer gern. Doch während seiner Zeit als Zivil- und später als Strafrichter habe niemand jemals seine eleganten Formulierungen zu schätzen gewusst, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Jetzt habe er das Gefühl, seine Leser wirklich zu erreichen und in den Bann zu ziehen. Was auch daran liegen könnte, dass viel von Harald Kiwull selbst in seinem Protagonisten steckt. Wie der reale Autor ist der fiktive Knall nämlich bei Stade aufgewachsen und zur Schule gegangen. Beide verschlug es später ins Badische, beide Männer interessieren sich für Kunst und haben ein Faible für Spanien. Zudem sind bzw. waren beide Strafrichter am Landgericht Karlsruhe.
Im Gegensatz zu Knall würde Kiwull aber wohl doch nicht verdächtigt werden, in eine Sparkasse eingebrochen zu sein. So geschehen im zweiten Richter-Krimi "Knall 2", der am stärksten von Kiwulls Eindrücken von Stade beeinflusst ist.
"Ich habe noch immer Heimatgefühle, wenn ich einmal im Jahr zurück an die Schwinge komme", sagt Harald Kiwull, der inzwischen seit vielen Jahren am Rande des Schwarzwalds lebt. Gemeinsam mit seiner Frau verbringt der Autor zudem den Winter stets in Spanien nördlich von Valencia. Dort beginnt auch sein neuestes Werk "Eine spanische Eröffnung". Darin nimmt Knall gefährliche Ermittlungen auf, nachdem in seine Unterkunft eingebrochen wurde.
• Die Bücher von Harald Kiwull sind im Lindemanns-Verlag erschienen und für jeweils 12,95 Euro im Buchhandel erhältlich.
Redakteur:Lena Stehr |
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