Reaktivierung der Moorexpress-Strecke
Studie sagt: "Es lohnt sich"
Ja, die Reaktivierung lohnt sich: Das verkündete der Landkreis Stade auf der Ausschusssitzung für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Tourismus am Dienstag, 13. September. Auf der Sitzung wurden die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung von Bahnstrecken im Bereich der EVB (Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser) vorgestellt. Vier Trassen wurden dabei untersucht. Gesichtspunkte waren die technische Machbarkeit, die Anforderungen an die Infrastruktur und das Fahrgastpotenzial. Die Förderwürdigkeit des Projekts wurde in allen Fällen durch die Machbarkeitsstudie bestätigt. Bei den Strecken handelt es sich um die Routen Bremervörde - Stade, Bremervörde - Stade Klinikum, Bremervörde - Himmelpforten sowie Zeven - Tostedt.
Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass der Kosten-Nutzen-Faktor einer Reaktivierung positiv ausfällt. Die Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur sowie ein verhältnismäßig geringer Investitionsaufwand begründen dieses Ergebnis. Mit Kosten von etwa 7,7 Millionen Euro für die Strecke Bremervörde - Stade (Moorexpress-Strecke) liegt die berechnete Summe deutlich im unteren Bereich im Vergleich zu ähnlichen Projekten. Von dieser Summe würde der größte Teil in Zugsicherungstechnik und Signalanlagen sowie in Haltestellenzubehör, Bahnsteige und Rampen gehen. Weichen und Schienen sind bereits vorhanden, bedürfen lediglich einer Instandsetzung. Die Studie rechnet mit einem Fahrgastgewinn von etwa 600 Personen täglich auf der Strecke Bremervörde - Stade. Diese Verlagerung von Pkw auf öffentlichen Nahverkehr fördert nicht nur die regionale Wirtschaft und die Mobilität, sondern leistet auch einen erheblichen Beitrag zur Einhaltung der Klimaziele.
30 Jahre lang dauerte die Diskussion um die Reaktivierung der Moorexpress-Strecke an. Erst Ende August verkündete Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU), dass die Bahnstrecke Stade - Bremervörde reaktiviert wird (das WOCHENBLATT berichtete). Nach der Einschätzung durch die Machbarkeitsstudie steht weiteren Schritten nun nichts mehr im Weg, die Realisierung des Projekts würde etwa drei Jahre in Anspruch nehmen. "Es ist ein erfreuliches Ergebnis, besonders für den Landkreis Stade", sagt der Geschäftsführer der EVB Christoph Grimm. "Jetzt müssen wir uns Gehör verschaffen und deutlich machen, dass die Region die Strecke haben will", ergänzt der Erste Kreisrat Thorsten Heinze.
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