Stade: Für 2020 personelle Aufstockungen vorgesehen
Mehr Mitarbeiter geplant
jd. Stade. Für den Stader Bürgermeister Sönke Hartlef ist es der erste Haushalt, der seine Unterschrift trägt. Dabei blieb der neue Chef im Rathaus der Hansestadt dem Motto seiner Vorgängerin treu: "Achtsam sein", lautete stets die Devise von Silvia Nieber (SPD) beim Thema Finanzen. Bei dem 119-Millionen-Euro-Etat für das Jahr 2020 wurde wie gewohnt der spitze Bleistift angesetzt (das WOCHENBLATT berichtete). Mit einer Ausnahme: Beim Personal weicht Hartlef von Niebers strengem Sparkurs ab. Es soll im kommenden Jahr erstmals wieder personelle Aufstockungen in der Verwaltung und in den städtischen Betrieben geben. Die Feuertaufe hat der Haushaltsentwurf indes überstanden: Im Finanzausschuss zeigte sich die Politik überwiegend wohlwollend gegenüber Hartlefs "Erstlingswerk".
"Stade wächst und damit wachsen auch die Aufgaben in der Verwaltung", begründet Hartlef die geplante Schaffung zusätzlicher Stellen. Der vorgesehenen Aufstockung des Stellenplans sei eine verantwortungsvolle Kosten/Nutzen-Abwägung vorausgegangen. Für die Verwaltung ist beispielsweise geplant, 11,5 neue Stellen zu schaffen. Dort sind derzeit 45 Stellen mit Beamten und 193,5 Stellen mit Angestellten besetzt.
Eine höhere Zahl an Beschäftigten schlägt bei den Personalkosten entsprechend zu Buche. Weitere Mehrkosten entstehen durch die Tariferhöhungen. Von dem bisherigen Einstellungsstopp blieb der Kita-Bereich schon immer ausgeklammert. Auch dort wird es weitere Stellenaufstockungen geben. Unter dem Strich wird die Stadt Stade im kommenden Jahr voraussichtlich 26,7 Mio. Euro für ihr Personal aufbringen müssen.
In Stein gemeißelt ist das von der Verwaltung vorgelegte Zahlenwerk aber noch nicht: "Dieser Haushaltsentwurf ist mein Diskussionsvorschlag an die Politik", betonte Hartlef. Wer aber für bestimmte Posten höhere Mittel einfordere, müsse gleich sagen, an welcher anderen Stelle diese Mehrausgaben durch Einsparungen kompensiert werden können.
Dass mehr Personal erforderlich ist, wird auch von den meisten Fraktionen so gesehen. Der Grünen-Politiker Reinhard Elfring bezeichnet die "nicht unerheblichen Stellenaufstockungen" als "ein Reflex auf die restriktive Personalpolitik der Vorjahre". Den Rathausmitarbeitern sei einiges zugemutet worden. Eine ähnliche Betrachtungsweise hat Wolfgang Ehlers (FDP). Er sei selbst als Personalrat tätig und wisse um die Probleme, wenn Mitarbeiter immer mehr Aufgaben "aufgedrückt" bekämen. "Ich begrüße die Einstellung von mehr Personal ausdrücklich." Endlich habe die Verwaltungsspitze ihre Hausaufgaben gemacht.
Auch SPD-Mann Kai Holm sprach im Zusammenhang mit dem Stellenplan von einer "deutlichen Korrektur". In den Jahren zuvor sei die Personalplanung zu rigoros gehandhabt worden. Warnende Worte hingegen fand Karsten Behr (CDU). Er betrachte mit Sorge, dass die Personalkosten deutlich ansteigen. Dieses hohe Kostenniveau bleibe auch bestehen, wenn die städtischen Einnahmen in Zukunft wieder sinken sollten. "Dann wird uns das Thema Personal auf die Füße fallen."
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