Notfahrplan für S3 und S5
Bahnstreik ab Mittwoch: Auch der Landkreis Stade ist betroffen
Den Bahnreisenden in Deutschland stehen in dieser Woche wieder drei nervenaufreibende Streiktage bevor: Nach dem Ende des "Weihnachtsfriedens" richtet die Lokführergewerkschaft GDL erneut einen dreitägigen Warnstreik aus - von Mittwoch, 10. Januar, um 2 Uhr bis Freitag, 12. Januar, um 18 Uhr. Die Deutsche Bahn wollte den Streik mit juristischen Mitteln abwenden. Doch am Dienstagabend hat das Landesarbeitsgericht Hessen entschieden, dass gestreikt werden darf. Betroffen von den Arbeitskampfmaßnahmen ist auch der Landkreis Stade. Auf der Strecke Cuxhaven - Stade - Hamburg sowie von Stade nach Hamburg verkehren die Züge von Start Unterelbe und der S-Bahn. Beides sind Bahn-Töchter.
S-Bahn richtet Notfahrplan ein
Wie bereits bei den Streiks im vergangenen Herbst müssen die Bahnfahrer im Landkreis Stade wieder mit Verspätungen oder sogar Zugausfällen rechnen. "Wir erwarten massive Beeinträchtigungen des S-Bahn-Verkehrs", schreibt die Bahntochter S-Bahn Hamburg. Fahrgäste werden aufgefordert, stattdessen Busse zu nutzen. Gerade für Pendler aus dem Landkreis Stade dürfte das kaum eine Alternative sein. Sie werden gezwungen sein, ins Auto umzusteigen, falls keine Züge auf den Linien S5 bzw. S3 Richtung Innenstadt fahren. Die S-Bahn hat aber wieder einen Notfahrplan eingerichtet, u.a. auf den Strecken der S3 sowie der S5 zwischen Stade und Neugraben. Die S3 zwischen Neugraben und Pinneberg soll im 20-Minuten-Takt bedient werden, auf der Linie der S5 zwischen Neugraben und Stade sollen die Züge alle 60 Minuten verkehren.
Start-Züge verkehren nur vereinzelt
Auch beim Unternehmen Start Unterelbe, das die Strecke von Cuxhaven über Stade, Horneburg und Buxtehude nach Hamburg bedient, stellt man sich auf den Lokführer-Streik ein. Fahrgästen wird dringend empfohlen: "Bitte verschiebt Eure Reise." Die Züge zwischen Cuxhaven und Hamburg verkehren laut Start nur vereinzelt. Zwischen Stade und Cuxhaven wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Busse fahren voraussichtlich im Zweistundentakt. Ein wichtiger Hinweis von Start: "Bitte beachtet, dass hier nur begrenzte Bus-Kapazitäten zur Verfügung stehen. Des Weiteren kann es bei den Ersatzverkehren mit Bussen zu Beeinträchtigungen aufgrund der Bauern-Proteste kommen."
Ansonsten verweist Start auf die Konzernmutter DB. Dort heißt es: "Der Notfahrplan sichert nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der DB. Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks ab und verschieben Sie Ihre Reise auf einen anderen Zeitpunkt." Fahrgäste können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen oder auch im Rahmen einer "Sonderkulanz" ihre Reise vorverlegen. Nähere Informationen rund um den Streik gibt es bei einer Sonder-Hotline der DB unter Tel. 08000-996633.
Keine Streikbeteiligung der EVB-Beschäftigten
Die Beschäftigten der EVB werden sich nicht am GDL-Streik beteiligen. Die EVB-Züge auf der Strecke Bremervörde - Buxtehude sollen daher voraussichtlich fahrplanmäßig fahren. Allerdings weist die EVB darauf hin, dass es zu Beeinträchtigungen beim Zugverkehr kommen kann, wenn die DB-Fahrdienstleitungen am Streik beteiligen. Womöglich muss dann auch bei der EVB der Zugverkehr eingestellt werden. Infos dazu wird es aber nur sehr kurzfristig geben.
GDL ist erbost über "Angebot" der DB
Der DB-Konzern habe den "Weihnachtsfrieden" nicht genutzt, um mit einem verhandlungsfähigen Angebot Arbeitskampfmaßnahmen entgegenzuwirken, heißt es in einer Erklärung der GDL. Besonders verärgert ist man bei der Eisenbahnergewerkschaft, dass die Deutsche Bahn deren Status als Tarifpartner anzweifelt. Das von der Bahn vor ein paar Tagen verkündete neue Angebot wird von der GDL als "substanzlos" und "vergiftet" bezeichnet. Die Gewerkschaft verweist auf die erfolgreichen Abschlüsse mit dem NETINERA-Konzern und der Go-Ahead-Gruppe, wonach die Arbeitszeit auf 35 Wochenstunden abgesenkt wird und die Löhne erhöht werden. An diesen Abschlüssen müsse sich nun die Deutsche Bahn messen lassen. Die GDL verweist darauf, dass bei einer Urabstimmung 97 Prozent der Mitglieder für eine Ausweitung der Streiks gestimmt hätten.
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