Brücke bei Bützfleth nur einspurig zu passieren
Warten an der roten Ampel: Halbseitige Sperrung der L111
Kleine Brücke - große Wirkung: Auf der Landesstraße 111 (Obstmarschenweg) ist in Bützfleth-Kreuel die Brücke über den Bützflether Kanal halbseitig gesperrt. Damit dürfte es auf der Hauptroute zwischen Kehdingen und dem Industriegebiet Stade-Bützfleth sowie der A26 bzw. von Hamburg zur Elbfähre gerade im Berufsverkehr zu erheblichen Behinderungen kommen. Die unscheinbare Brücke nördlich von Bützfleth ist marode. Eine Ampel wird jetzt den Verkehr regeln. Die Autos können die Brücke immer nur in eine Fahrtrichtung passieren. Das könnte zu einem Nadelöhr werden, da täglich rund 12.000 Fahrzeuge über die Brücke rollen. Wer nicht an der roten Ampel warten will, muss denn Umweg über die Moorstrecke in Kauf nehmen.
Mit der halbseitigen Brückensperrung reagiert die zuständige Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf den schlechten Zustand der Brücke, der sich jetzt noch weiter verschlechtert hat. Das hat die jüngste Hauptprüfung des Bauwerks aus dem Jahr 1938 ergeben. Weitere Details der Brückenprüfung werden derzeit ausgewertet. Auch ein externes Ingenieurbüro soll noch zur Prüfung herangezogen werden. Bis das Ergebnis der detaillierten Analyse vorliegt, bleibt die jetzt angeordnete Teilsperrung auf jeden Fall bestehen. Wann die Ergebnisse vorliegen, ist noch unklar. Laut Straßenbehörde soll es noch in diesem Jahr sein.
Laut Landesbehörde hält die 85 Jahre alte Brücke der dauernden Belastung nicht mehr ohne weitere Maßnahmen stand. Die Zahl der Fahrzeuge, die auf der L111 unterwegs sind, habe stetig zugenommen. Nicht zuletzt die Lkw mit ihrem immer höheren Gewicht haben der Brücke offenbar zugesetzt. Damit die Kreuel-Brücke noch möglichst lange befahren werden konnte, hatte die Landesbehörde bereits Maßnahmen ergriffen. So wurde das zulässige Höchstgewicht für Lastwagen, die die Brücke passieren dürfen, auf 24 Tonnen herabgesetzt.
Schwertransporte dürfen seitdem nur allein und mit Polizeibegleitung die Brücke queren. Der Prüfzyklus der Brücke wurde zudem von sechs auf drei Jahre verkürzt, um neue Schäden frühzeitig erkennen zu können. Gleichzeitig intensiviere man die bereits laufenden Planungen für einen Ersatzneubau der Brücke. Zusätzlich werde man auf Basis der Bauwerksprüfung weitere Maßnahmen in den Blick nehmen, um die Brücke möglichst lange zu erhalten.
Landkreis wollte Geld vorstrecken
Von Landrat Kai Seefried kam das Angebot, das Geld für den Bau einer neuen Brücke aus der Kreiskasse vorzustrecken. Der Landkreis Stade kann seinen Etat für die Straßensanierung derzeit nicht ausreizen, da Fachpersonal fehlt. Ein entsprechendes Angebot soll Seefried, der selbst auf seiner Fahrt zur Arbeitsstelle von der halbseitigen Sperrung betroffen ist, an die Landesbehörde gerichtet haben. Doch die winkte offenbar ab. Am Geld soll es dort nicht hapern, sofern eine neue Brücke gebaut werden muss. Nach WOCHENBLATT-Informationen soll ein Verfahren für einen Brückenneubau noch nicht von der Landesbehörde angeschoben worden sein. Ein Neubau soll wohl auch anders platziert werden, sodass der Ankauf von Land erforderlich wäre.
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