Freiwilligenagentur des Kreissportbundes Stade richtet "Engagementbörse" ein
Ehrenamtliche gesucht
jd. Stade. Die Nachwuchskicker können nicht mehr Fußball spielen, weil sich kein neuer Trainer findet, die Turngruppe muss aufgelöst werden, weil die Übungsleiterin keine Zeit mehr hat, oder der Sprachkursus für Flüchtlinge kann nicht stattfinden, weil niemand bereit ist, kostenlos Unterricht zu geben. Ohne das Engagement Freiwilliger würde es bei den meisten Vereinen und wohltätigen Organisationen zappenduster aussehen. Mit den Ehrenamtlichen steht und fällt deren Arbeit. Vielerorts wird händeringend nach Menschen gesucht, die bereit sind, ein paar Stunden in ihrer Freizeit für andere da zu sein. Andererseits weiß so mancher, der ins Ehrenamt einsteigen möchte, gar nicht, an wen man sich wenden kann. Abhilfe schafft hier ein Projekt, das vor Kurzem online gegangen ist: Die Freiwilligenagentur im Kreissportbund (KSB) Stade bietet auf ihrer Homepage jetzt eine "Engagementbörse" an.
"Wir möchten mit unserem Projekt das ehrenamtliche Engagement fördern und diejenigen, die ehrenamtliche Helfer benötigen, mit denen zusammenbringen, die ein für sie interessantes Betätigungsfeld suchen", sagt Philipp Tramm, der beim Kreissportbund als Koordinator der Freiwilligenagentur fungiert. Dabei liegt der Fokus nicht allein auf Sportvereinen. "Wir wenden uns auch an Sozialverbände, Umweltschutzorganisationen oder Akteure aus dem Bereich der Flüchtlingshilfe."
Noch ist das Angebot in der "Engagementbörse" recht überschaubar. Gesucht werden derzeit u.a. Sprachmittler bzw. -begleiter, Führer für Kirchturmführungen und Übungsleiter. Tramm hofft aber, dass sich in den kommenden Woche immer mehr Vereine registrieren lassen und sich dann über die Internetseite der Freiwilligenagentur auf die Suche nach neuen Freiwilligen begeben. Der Aufwand dafür sei denkbar gering, so Tramm: Wer Helfer sucht, muss zwei Fragebögen ausfüllen, in denen es um allgemeine Infos über den Verein und um die spezifischen Anforderungen an den gesuchten Ehrenamtler geht. "Natürlich beraten wir auch die Vereine, die in unsere Datenbank aufgenommen werden wollen", erklärt der Koordinator. Ohnehin beschränke sich das Angebot der Freiwilligenagentur nicht allein auf die Online-Börse.
Tramm gibt den Verantwortlichen in den Vereinen, Gruppen und Organisationen auch Hilfestellung und Hinweise, wie die Arbeit der Freiwilligen besser koordiniert werden kann, welche Rahmenbedinungen geschaffen werden müssen, dass sich Ehrenamtliche wohl und vor allem auch ernst genommen fühlen, und wie das eigene Ehrenamts-Potenzial etwa bei den Nachwuchskräften besser ausgeschöpft werden kann. "In vielen Vereinen wird der Fehler gemacht, dass es für Ehrenamtliche keinen festen Ansprechpartner im Vorstand gibt", sagt Tramm.
Auch eine gewisse "Anerkennungskultur" sei von großer Bedeutung: "Ehrenamtliche wünschen sich verständlicherweise, dass ihr Engagement auch gewürdigt wird." Oftmals würden ein paar nette Worte reichen, wie: "Danke, das hast du toll gemacht." Außerdem sollten Vorstände gerade jüngere Ehrenamtliche "einfach mal machen lassen". Wer gewisse Freiräume habe, sei engagierter bei der Sache als jemand, in dessen Arbeit ständig hineingeredet werde.
Wer sich auf der Suche nach einer sinnvollen ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Freiwilligenagentur meldet, wird von Tramm zu einem persönlichen Infogespräch eingeladen. "In einem solchen Gespräch lässt sich am besten ausloten, welche Interessen bestehen, welche Fähigkeiten vorhanden sind und welche Einsatzstellen in Frage kommen." Den einen ziehe es vielleicht in einen Sportverein, andere wiederum würden sich lieber in kulturellen und sozialen Einrichtungen oder beim Umweltschutz engagieren, so Tramm: "Falls für jemanden nicht auf Anhieb das Passende dabei ist, dann machen wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Möglichkeit, sich zu engagieren."
• Infos über die Freiwilligenagentur: www.ksb-stade.de/engagement
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