Gedämpfte Stimmung bei den Unternehmen
Firmen im Elbe-Weser-Raum setzen Hoffnung auf neue Regierung

Der Fachkräftemangel stellt weiterhin ein großes Problem für die Unternehmen im Elbe-Weser-Raum dar | Foto: Adobe Stock/hedgehog94
  • Der Fachkräftemangel stellt weiterhin ein großes Problem für die Unternehmen im Elbe-Weser-Raum dar
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Die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum setzt sich fort. Wie das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Stade zeigt, dämpfen die unzureichenden wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen die Stimmung in den Unternehmen. Der Ausblick auf die kommenden Monate bleibt ebenfalls pessimistisch.

„Das Konjunkturbarometer deutet zwar an, dass sich in vielen Wirtschaftszweigen im Elbe-Weser-Raum die Stimmung verbessert hat“, berichtet IHK-Volkswirt Henrik Gerken. Allerdings schränkt er ein, dass dieser „Knick nach oben“ nur daran liege, dass weniger Unternehmen eine negative Quartalsbewertung vornehmen. Branchenübergreifend berichten 13 Prozent von einer guten Geschäftslage. Das sind etwas weniger als im Vorquartal (18 Prozent). Demgegenüber bewerten 23 Prozent (zuvor: 32 Prozent) ihre Situation als schlecht. Knapp zwei Drittel der Unternehmen (zuvor: 50 Prozent) sprechen von einem befriedigenden bzw. saisonüblichen Quartalsverlauf.

Schwierige Rahmenbedingungen

„Für das neue Jahr ist noch keine Trendwende in Sicht“, sagt Gerken. Der Pessimismus überwiege in den Betrieben. Zwar gehe der Anteil derjenigen Unternehmen zurück, die von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen. Doch dieser Rückgang sei minimal. "Gleichzeitig schwindet auch der Optimismus", erklärt der Volkswirt. So werde eine positivere Geschäftsentwicklung lediglich von drei Prozent der Unternehmen erwartet.

Sorge bereitet den Unternehmen in der Region nicht nur der schwache Binnenkonsum. Problematisch ist auch weiterhin der Fachkräftemangel - ebenso wie gestiegene Lohnkosten. Für mehr als drei Viertel der Firmen stellen aber die derzeitigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen die größte Hürde für die künftige wirtschaftliche Entwicklung dar. Neben Bürokratie, einer mangelhaften Infrastruktur, der hohen Steuerlast und den geopolitischen Wagnissen (Kriege, Zölle) kritisieren die Betriebe die Wirtschaftspolitik.

Planungssicherheit muss zurückkehren

„Die politische Situation trägt weiter zur Unsicherheit bei“, sagt Christoph von Speßhardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Elbe-Weser. Einige Unternehmen verbinden mit der Bundestagswahl die Hoffnung, dass mit einer neuen Regierung Optimismus und Planungssicherheit zurückkehren. „Wirtschaftspolitische Impulse sind von einer neuen Bundesregierung vor dem Sommer eher nicht zu erwarten“, merkt von Speßhardt an. Sein Appell: „Umso wichtiger ist es, dass die neue Regierung geschlossen auftritt, von Anfang an Aufbruchsstimmung verbreitet und erste wirtschaftsfreundliche Maßnahmen schnell auf den Weg bringt.“

Insgesamt wurden 375 Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum befragt. 194 Unternehmen haben geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 51,7 Prozent.