Satzung für Bebauung "Hinterm Teich" beschlossen
Günstiger Wohnraum für die Hansestadt Stade
jab. Stade. Dieser Tagesordnungspunkt sorgte in der vergangenen Ratssitzung noch einmal für Diskussionen: die Wohnbebauung auf dem ehemaligen Mineralölwerk in der Straße "Hinterm Teich". Grüne und WG zeigten klare Kante gegen den Umgang mit den Altlasten im Boden.
Auf dem Gelände sollen rund 200 Wohnungen entstehen. Lang hatten sich die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt bereits mit dem Thema beschäftigt. Dennoch betonte Dr. Barbara Zurek auch im Rat erneut, dass die Grünen bei ihrer Haltung gegen das Bauvorhaben blieben. "Der jetzige Zustand ist nicht tragbar, es ist eine wirkliche Sanierung nötig." Dadurch, dass der Boden lediglich mit einer Folie oben abgedeckt werde, gebe es keinen Rund-um-Schutz, stattdessen offene Flanken. Auch wenn es derzeit der Stand der Technik sei, könne es in Zukunft anders bewertet werden. Dann sei der Boden aber nicht mehr zugänglich. "Das ist ein klassischer Zielkonflikt: Wohnraum ja, aber es muss verantwortungsbewusst damit umgegangen werden."
Zur Seite standen Zurek die Politiker Frank Scherer und Dr. Jochen Witt (beide WG). Sie konnten dem Vorhaben ebenfalls aus genannten Gründen nicht zustimmen.
Kai Holm (SPD) gab Zurek recht, dass eine Abwägung der Argumente richtig sei. Dennoch sah er als gewichtiger die Schaffung von stadtnahem, erschwinglichem und preiswertem Wohnraum. Kristina Kilian-Klinge (CDU) ergänzte, dass ein Abtransport des Bodens eine Umweltbelastung an einem anderen Ort verursachen würde. "Es besteht keine Gefahr für die Bewohner und die Stadt braucht Wohnraum." Würden an anderer Stelle Grünflächen versiegelt, würden auch hier die Grünen wieder dagegen sprechen.
Johann-Hinrich Heinsohn (FDP/UBLS/Piraten) führte außerdem an, dass die Kapazitäten von Enddeponien für belastete Erde knapp seien. Und der Abtransport würde auch zusätzlichen CO₂-Ausstoß verursachen. "Da ist es besser, den Boden zu versiegeln."
Bei fünf Gegenstimmen beschlossen die Ratsmitglieder schließlich die Satzung.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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