Sparkasse Stade-Altes Land: Die Zeiten bleiben schwierig
Sparkasse Stade-Altes Land kämpft mit Regularien / Neues Bezahlsystem " paydirekt"
sb. Stade. Als "zufriedenstellend" bezeichnet die Sparkasse Stade-Altes Land das Ergebnis des Geschäftsjahres 2015. Zwar sei die Bilanzsumme mit 1,73 Milliarden Euro im Vergleich zu den Vorjahren stabil und das Einlagengeschäft mit 1,15 Milliarden Euro leicht gewachsen. Allerdings kritisierte Vorstand Wolfgang Schult die steigenden regulatorischen Anforderungen, die das Tagesgeschäft und die ausführliche Kundenberatung immer mehr erschweren. "Allein im vergangenen Jahr hat die europäische Aufsichtsbehörde mehr als 400 regulatorische Einzelvorgaben auf den Weg gebracht, die wir in kürzester Zeit umsetzen mussten", rechnet Schult vor. Auch die anhaltende Niedrigzinsphase erschwere wirtschaftliches Arbeiten und motiviere Kunden nicht zum Sparen, zum Beispiel für die Altersvorsorge.
Bereits in der Umsetzung ist die Umstrukturierung der Geschäftsstellen. Wie das WOCHENBLATT berichtete, verschlankt die Sparkasse Stade-Altes Land ihr Filialnetz und setzt verstärkt auf Beratungs-Center mit Rundum-Service für die Kunden. Ursache sind sowohl Kostengründe als auch die Tatsache, dass immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte online tätigen. "Derzeit haben 46 Prozent unserer Kunden ein Online-Konto", sagt Lutz Erlach, Electronic-Banking-Berater des Kreditinstituts. Zum 30. September werden die Niederlassungen im Altländer Viertel, in Hollern-Twielenfleth und in Seehof zu SB-Filialen mit Geldautomat und Überweisungsterminal. Die SB-Filialen in Haddorf und in Rübke wurden bereits geschlossen. Die Geschäftsstellen in Schölisch und Neuenkirchen werden Ende September geschlossen, Hohenwedel und Thun bleiben noch bis Ende Juni 2017 erhalten. Die Geschäftsstellen in Wiepenkathen, in Hahle, am Pferdemarkt, im Sachsenviertel, in Steinkirchen, in Jork, in Estebrügge, in Finkenwerder und in Bützfleth werden zu Beratungs-Centern ausgebaut bzw. sind schon Beratungs-Center. "Auch nach der Umstrukturierung bleiben wir mit Abstand in Stade und im Alten Land der Finanzpartner mit der größten Geschäftsstellen-Dichte", betont Vorstand Michael Senf.
Als Neuheit stellte die Sparkasse Stade-Altes Land jetzt das Bezahlsystem "paydirekt" als sichere und einfache Alternative zu Systemen wie "PayPal" vor. Das Besondere: "Bei paydirekt werden keine Kontodaten an Händler oder andere Dritte weitergegeben", erklärt Lutz Erlach. Und so funktioniert es: Der Kunde geht online auf die Internetseite der Sparkasse und registriert sich dort mit einem Namen und einem Kennwort für "paydirekt". Beim Online-Shopping wählt er dann als Zahlungsart "paydirekt" aus und gibt Namen und Kennwort ein. Das System prüft innerhalb weniger Sekunden, ob die Zahlung gedeckt ist und startet eine Überweisung. Der Kunde genießt dabei 30 Tage Käuferschutz. Lokaler Partner für "paydirekt" in Stade ist das Stadeum. Das Veranstaltungszentrum bietet ab Juli Kartenkauf über "paydirekt" an.
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