Ehrenmal noch zeitgemäß?

Diese Inschrift am Ehrenmal ist den Grünen ein Dorn im Auge | Foto: thl
  • Diese Inschrift am Ehrenmal ist den Grünen ein Dorn im Auge
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Aktuelle Inschrift fordert nach Ansicht der Grünen zu Krieg und Vergeltung auf

thl. Stelle. Ist die aktuelle Inschrift am Steller Ehrenmal noch zeitgemäß? Nein - meinen zumindest die Grünen im Gemeinderat und haben einen Antrag gestellt, die jetzige Gedenktafel zu entfernen und eine neue anzubringen, die die Toten der Kriege ehrt, aber gleichzeitig zu Frieden und Verständigung auffordert.
Nach Ansicht der Grünen ruft die derzeitige Inschrift zu Krieg und Vergeltung auf. Die gefallenen Soldaten würden als "blutige Saat" für "künftige Ernten" bezeichnet. Dies rufe dazu auf, die Gefallenen zu rächen, so die Grünen. Dies könne nicht mehr geduldet werden, da es dem Geist der Verfassung und dem Ziel einer Völkerverständigung widerspreche.
"Das Kriegerdenkmal ist ein prägnantes und anschauliches historisches Dokument einer in jener Epoche weit verbreiteten politischen Haltung. Darin liegt ein wesentlicher Teil des Denkmalwertes. Der Denkmalschutz bezieht sich nicht auf die Gefallenen, vielmehr auf den Umgang mit Trauer und Ehrung, als kulturelle Haltung und auch seiner künstlerischen Umsetzung", schreibt das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege aus Lüneburg in einer Stellungnahme zum Thema und ergänzt: "Der Denkmalschutz umfasst bauliche Dokumente, die keineswegs politisch korrekt sind, wie zum Beispiel Gebäude des Nationalsozialismus. Auch sie gehören zu den Urkunden unserer Geschichte. Und: Einem Eingriff in den Bestand, der als Beeinträchtigung des Denkmalwertes einzustufen ist, steht das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz entgegen."
Im zuständigen Fachausschuss stieß der Antrag daher auch auf keine Resonanz. Jannik Stuhr (CDU) sah "die beantragte Änderung der Inschrift einer Gedenktafel für nicht möglich" an, da sie einen Einblick in die Geschichte gebe und nicht einfach umgedeutet werden könne. "Das Kulturdenkmal ist in einer bestimmten Zeit entstanden, die Interpretation geht für mich nicht mit der Auffassung der Antragsteller konform", machte Alexander Luther (BIGS) deutlich. Und auch Heinz-Dieter Adamczak (SPD) war der Auffassung, dass die Inschrift in Beziehung zu der Zeit zu sehen sei, in der sie entstanden ist. Außerdem befinde sich eine zweite Inschrift auf dem Gedenkstein, die den Text, der zur Änderung vorgeschlagen wurde, relativiere, so der Sozialdemokrat. Am Ende wurde der Grünen-Antrag abgelehnt und soll nun im Verwaltungsausschuss am 18. März abschließend behandelt werden.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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