Kein Ausgleich für die neue Wohnsiedlung am Schulweg in Ashausen?
![Der Schulweg in Ashausen. Linksseitig soll die Wohnbebauung erfolgen | Foto: Grüne](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2022/02/04/0/477600_L.jpg?1643976737)
- Der Schulweg in Ashausen. Linksseitig soll die Wohnbebauung erfolgen
- Foto: Grüne
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thl. Ashausen. "Niedersachsen will bis 2030 die Neuversiegelung von Flächen deutlich reduzieren. Wie passt das damit zusammen, dass wir uns in Ashausen ein Bauprojekt leisten, welches etwa 10.000 Quadratmeter versiegelt und dafür keinen Ausgleich schafft?“, fragt sich Dr. Kathleen Schwerdtner Manez, Ratsfrau der Gemeinde Stelle und designierte Landtagskandidatin der Grünen. Hintergrund: In der Sitzung des Ausschusses für Ortsentwicklung und Wirtschaftsförderung am vergangenen Mittwoch hatte die Gruppe Grüne/Linke gefordert, dass die geplante Neubebauung am Schulweg im Normalverfahren und nicht - wie beabsichtigt - im beschleunigten Verfahren erfolgen soll. Lothar Steffen, Ratsherr der Grünen und erfahrener Landschaftsplaner, erläutert warum: "Für alle privaten und kommunalen Bauprojekte, für die ein normaler Bebauungsplan aufgestellt wird, wie etwa die Kita am Duvendahl, muss der Eingriff in Natur und Landschaft ausgeglichen werden, etwa durch die Schaffung ökologisch wertvoller Flächen. Am Schulweg wird einem privaten Investor dagegen durch das beschleunigte Verfahren ein Geschenk gemacht und dieser so von der Verpflichtung eines Ausgleichs befreit. Damit gibt es keine sorgfältige Abwägung von öffentlichen und privaten Interessen, die nach dem Baugesetzbuch erforderlich ist. Eine Begründung dafür ist nicht ersichtlich.“
Dennoch wurde der Grünen-Antrag von der Mehrheit der Ausschussmitglieder abgelehnt - obwohl sich in der Diskussion deutlich zeigte, wie umstritten das Projekt mit den mehr als 50 neuen Wohneinheiten ist. Größe und Lage der Häuser, zu geringe Qualität der Ersatzpflanzungen, eine möglicherweise unzureichende Parkplatzsituation sowie ein fehlendes Entwässerungskonzept waren einige der Streitpunkte. Auch aus den Reihen der Anwohnern kam Kritik: "Der Schulweg ist der einzige noch verbliebene sichere Schulweg in Ashausen. Denkt eigentlich jemand an unsere Kinder?“ Aufgrund der vielen ungeklärten Themen wurde die Entscheidung über den Bauplan "Am Schulweg“ vertagt.
Zufrieden ist Dr. Schwerdtner Manez damit nicht: "Versiegelung ist einer der zentralen Gründe für das Artensterben. Warum man hier darauf verzichtet hat, den Investor in die Pflicht zu nehmen und einen Ausgleich für ein Projekt zu schaffen, dessen negative Umweltauswirkungen uns alle betreffen, erschließt sich mir nicht.“
Redakteur:Thomas Lipinski aus Winsen |
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