Bauhof in Stelle auf dem Prüfstand
Modernisierung oder Neubau?
Der Bauhof der Gemeinde Stelle an der Uhlenhorst 64 steht erneut im Fokus der Diskussion. Die CDU-Fraktion hatte beantragt, das Thema „Modernisierung des Bauhofs“ auf die Tagesordnung zu setzen. Der Bauhof, ursprünglich 1969 als Gebäude für den Baustoffhandel errichtet und 1990 von der Gemeinde zum Bauhof umgenutzt, wird derzeit von zehn Mitarbeitern auf einem 3.012 m² großen Areal genutzt. Das Grundstück ist als Mischgebiet ausgewiesen und von Wohnbebauung umgeben. Beschwerden wegen Lärm- oder Geruchsbelästigungen gibt es bislang nicht.
In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gebäudesubstanz zu erhalten und die Arbeitsabläufe zu optimieren. Dazu zählen die Errichtung des Fahrzeugunterstands (2010), die Sanierung des Pultdachs (2016), die Modernisierung der Schüttgutboxen (2019) und der Ausbau der Werkstatt (2023). Derzeit wird der Aufenthaltsraum modernisiert.
Für das Jahr 2025 sind weitere notwendige Maßnahmen geplant, darunter die Reparatur des Dachs der Lagerhalle und die Installation eines neuen Ölabscheiders. Mittel- bis langfristig sind zusätzliche Investitionen erforderlich, unter anderem für den Rückbau der alten Garagen und die Einrichtung eines neuen Fahrzeugunterstands, die Modernisierung der Damen-Umkleideräume und eine mögliche Aufstockung des Hauptgebäudes zur Erweiterung.
Allerdings stößt das Grundstück bei den notwendigen Erweiterungen an seine Kapazitätsgrenzen. Zudem könnten die Umbaumaßnahmen den laufenden Betrieb des Bauhofs erheblich erschweren. Ein moderner Bauhof, wie er in anderen Gemeinden als Neubau errichtet wird, umfasst typischerweise eine klar strukturierte Arbeitsumgebung mit Warm- und Kalthallen sowie ausreichenden Lagermöglichkeiten.
In der Sitzung des Ausschusses für Bau, Verkehr, Feuerschutz und öffentliche Einrichtungen betonte Jessica Rodewald vom Fachbereich Bauen und Umwelt, dass trotz der bisherigen Maßnahmen weiterhin Handlungsbedarf besteht. Hans-Georg Meyn (SPD), Lothar Steffen (Bündnis90/Grüne) und Rico Hassler (CDU) sprachen sich für eine Modernisierung aus und argumentierten, dass dies aus finanziellen Gründen die sinnvollste Lösung sei. Meyn rechnete vor, dass eine Investition von 300.000 Euro in die Modernisierung vorzuziehen sei gegenüber den geschätzten drei Millionen Euro für einen Neubau.
Dieter Hanke (UWA) brachte jedoch eine alternative Perspektive ein. Er wies darauf hin, dass die Verwertung des aktuellen Grundstücks die Kosten für einen Neubau senken könnte. Sollte ein geeignetes neues Grundstück gefunden werden, könnte ein Neubau langfristig die bessere Lösung darstellen. Dies würde jedoch voraussetzen, dass die Gemeinde ein passendes Grundstück erwerben oder ein gemeindeeigenes Grundstück nutzen kann.
Im aktuellen Haushaltsjahr sind 8.000 Euro für die Renovierung der Aufenthaltsräume und weitere 10.000 Euro für die Erneuerung des Geländers bzw. des Stahlträgers in der Lagerhalle eingeplant. Die Traglast wird derzeit von einem Statiker berechnet. Einige Maßnahmen sollen vom Bauhof in Eigenleistung durchgeführt werden, um Kosten zu sparen. Für das kommende Haushaltsjahr werden rund 70.000 Euro für die notwendigen Maßnahmen veranschlagt.
Die Entscheidung, ob der Bauhof modernisiert oder an einen neuen Standort verlegt wird, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass die Gemeinde Stelle eine zukunftsorientierte Lösung finden muss, um den Bauhof als attraktiven und effizienten Arbeitsplatz zu erhalten.
Redakteur:Anika Werner aus Winsen |
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