Anbau feierlich eingeweiht

Vor dem Anbau (v. li.): Samtgemeinde-Bürgermeister Dirk Bostelmann, Architekt Detlef Voß, Ursula Sendes vom Vorstand, Geschäftsführer Peter Johannsen sowie die Pastorinnen Dorothea Blaffert und Sabine Krüger | Foto: bim
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bim. Tostedt. Der Anbau des Herbergsvereins, Altenheim und Diakoniestation zu Tostedt, wurde jetzt im Beisein von Ehrengästen, Mitarbeitern und Bewohnern feierlich eingeweiht. 25 neue Pflegeplätze in Einzelzimmern sind hinter dem bestehenen Altenheim entstanden. Planung und Bau kosteten 2,1 Millionen Euro, die Einrichtung 250.000 Euro. Die Fernsehlotterie steuert 300.000 Euro bei, das Diakonische Werk der Landeskirche Hannover 55.000 Euro. Dass der Bedarf groß ist, zeigt die Nachfrage. "Die 25 Heimplätze waren innerhalb von 14 Tagen ausgebucht", so Geschäftsführer Peter Johannsen.
Trotz aller Freude nahm Johannsen die Einweihung zum Anlass für einige mahnende Worte. Niemand wolle ins Heim, es sei denn, die Pflegebedürftigkeit setzt ein und die Angehörigen stoßen an ihre Grenzen. Altenpfleger seien eine Berufsgruppe, die eine Arbeit macht, mit der sich niemand auseinandersetzen möchte. Vielfach werde auch beklagt, dass Heimplätze zu teuer sind. "Aber ansonsten ist die Bevölkerung bereit, viel Geld für andere Dinge auszugeben. Es ist beschämend, wie eine reiche Gesellschaft mit zu Pflegenden und den Mitarbeitern umgeht, die sich dieser Aufgaben annehmen", so Johannsen.
Kritik übte er auch an der 1995/96 eingeführten Pflegeversicherung. Durch sie werde die Dokumentationsflut immer mehr und zur Katastrophe. "Altenpfleger wählen ihren Beruf, um am, für und mit Menschen tätig zu sein und nicht, um am Schreibtisch zu sitzen", sagte Johannsen.
Auch finanziell ist es nicht gut um die Pflege bestellt. Pro Platz erstattet der Landkreis 72.000 Euro. Laut Heimgesetz solle aber jedem Bewohner ein Einzelzimmer angeboten werden. "Mit diesem Standard kostet ein Platz aber 92.000 Euro", so der Geschäftsführer.
Zudem werde der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zum Problem. "Wenn Sie vorhaben, alt zu werden, beeilen Sie sich lieber", riet Johannsen.
Er lobte seine hoch motivierten Mitarbeiter und bedankte sich dafür, dass sie durch Mehrarbeit und ihre Einsatzbereitschaft einen schnellen Einzug der neuen Bewohner ermöglicht haben.
Auch Samtgemeinde-Bürgermeister Dirk Bostelmann, gleichzeitig Schirmherr des Herbergsvereins-Förderkreises, bemängelte das Ungleichgewicht zwischen Leistung und Bezahlung des qualifizierten Personals. Hier müsse ein Umdenken stattfinden. Der Herbergsverein sei eine der wichtigsten Einrichtungen in Tostedt.
Pastorin Dorothea Blaffert vom Kirchenkreis Hittfeld sprach einen Haussegen aus, bevor Architekt Detlef Voß dem "kernigen Team" ein Apfelbäumchen überreichte.

Vor dem Anbau (v. li.): Samtgemeinde-Bürgermeister Dirk Bostelmann, Architekt Detlef Voß, Ursula Sendes vom Vorstand, Geschäftsführer Peter Johannsen sowie die Pastorinnen Dorothea Blaffert und Sabine Krüger | Foto: bim
Marga Grafe lebte zwölf Jahre im Betreuten Wohnen des Herbergsvereins und hat nun ein Zimmer im neuen Anbau bezogen | Foto: bim
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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