In Handeloh und Buchholz
Bedenken wegen Güterzügen auf der Heidebahnstrecke
Auf der Heidebahnstrecke in Handeloh und Buchholz , auf der sich aktuell die Bahn-Tochter "Start" um Pünktlichkeit im schienengebundenen Personenverkehr versucht, fahren seit ein paar Wochen wieder Güterzüge. Das stellte ein Bürger in der Einwohnerversammlung der Gemeinde Handeloh jüngst fest. Ein Buchholzer Anwohner informiert: "Am Mittwoch gegen 18.50 Uhr fuhr auf der Strecke der Heidebahn aus Süden kommend in Richtung Buchholzer Bahnhof ein mit mindestens 20 Containern beladener Güterzug. Dies war innerhalb der letzten Woche mindestens der vierte Zug dieser Art, die wir bemerkt haben. Versucht die Bahn durch die Hintertür, die Strecke für Güterverkehr zu benutzen? Ist die Strecke für derartigen Verkehr eigentlich zugelassen?" Das WOCHENBLATT fragte bei der Bahn nach.
Ein Bahnsprecher teilt mit: "Grundsätzlich erlaubt die Strecke tagsüber in Verbindung mit dem Taktgefüge des schienengebundenen Personennahverkers (SPNV) so gut wie keinen Güterverkehr. Auch nachts ist sie, bis auf wenige Ausnahmen, nicht sonderlich frequentiert. So wird die Strecke Buchholz-Soltau unregelmäßig von Güterzügen im Gelegenheitsverkehr im Rahmen der Streckenöffnungszeiten genutzt. Aktuell herrscht dort in den Nachtstunden Arbeitsruhe. Bei dem genannten Verkehr handelt es sich um Containerverkehre vom Hafen Hamburg zum Terminal nach Soltau-Harber und zurück. In der Regel verkehren diese Züge als Regelzug und zwischen Soltau und Lüneburg über das Streckennetz der SINON (ehemals OHE). Sporadisch kommt es aber zu Neubestellungen im Gelegenheitsverkehr, welche dann über die Heidebahn laufen."
Es gebe viele gute Gründe, warum Güter auf der Schiene transportiert werden sollten: "Die Bahn ist konkurrenzlos klimafreundlich. Bis zu 80 Prozent weniger CO2-Ausstoß als Lkw und bis zu 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß als Binnenschiffe. Ein Güterzug ersetzt bis zu 52 Lkw – das schafft Platz auf den Autobahnen und sorgt für weniger Stau. Und im Vergleich zum Lkw sind auch die Kosten für die Allgemeinheit niedriger, beispielsweise durch weniger Unfälle und vermiedene Natur- und Landschaftsschäden", betont der Bahnsprecher.
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