Heribert Strauch
Ein Jäger mit eigener Tafelrunde in Hittfeld
bim. Hittfeld. Viele Kinder kennen Heribert Strauch (76) als Naturfreund von seiner Arbeit für den Hegering Hittfeld, manche Erwachsenen kennen ihn als kompetenten Ansprechpartner als Obmann für Öffentlichkeitsarbeit der Jägerschaft des Landkreises Harburg. Wohl kaum jemand weiß, welchen „Schatz“ er in seinem Keller verbirgt: nämlich eine echte Ritter-Tafelrunde. Die ist ein „Erbe“ aus seiner Zeit als Kompaniefeldwebel. 33 Jahre - von 1961 bis 1994 - gehörte er dem Sanitätsbataillon 3 Hamburg-Harburg der Bundeswehr an, davon 25 Jahre als „Spieß“. „Ich war die Mutter der Kompanie, die rechte Hand des Chefs“, berichtet er.
In dieser Zeit entwickelte sich eine Freundschaft zum Heimfelder Schützenverein. Damit sich die Wege nach Schließung der Scharnhorst-Kaserne nicht für immer trennten, wurde 1994 ein Unteroffizier-Korps gegründet, dessen Vorsitzender Heribert Strauch ist. Dem Korps gehören 64 Mitglieder - ehemalige Unteroffiziere und Zivilisten - aus ganz Deutschland an. Rund 30 Personen treffen sich einmal im Monat zum geselligen Beisammensein in Heribert Strauchs „Rittersaal“. Neu-Mitglieder des Unteroffizier-Korps werden per Ritterschlag mit einer Nachbildung des Artus-Schwertes Excalibur in die „Ritterrunde“ aufgenommen.
Den Rittersaal gab es bereits in der Scharnhorst-Kaserne, die Eichen-Tische und -Stühle wurden von handwerklich begabten Soldaten gebaut. „Ich habe ja zugesehen, dass meine Kompanie nach Außen etwas glänzt“, meint Strauch, der das edle Inventar nach Auflösung der Kaserne mitnahm und in seinem Keller aufbaute. Von Rittern ist Heribert Strauch seit Kindertagen fasziniert. „Mein Vater hatte damals eine Zeitung abonniert, auf deren letzter Seite immer die Prinz Eisenherz-Comics mit Zeichnungen von Hal Foster waren. Die habe ich ab 1949 gesammelt“, erzählt Heribert Strauch und hat noch immer leuchtende Augen, wenn er einige Werke seiner großen Sammlung mit seltenen Prinz Eisenherz-Comic-Heften und -Büchern zeigt.
Strauchs andere große Leidenschaft ist die Jagd. Seit 1975 ist er Mitglied der Jägerschaft. Bereits 1978 übernahm er für den Hegering Hittfeld die Öffentlichkeitsarbeit. Zudem führt Strauch bis heute Grundschüler einmal jährlich durch die Reviere und sammelt mit ihnen den Wohlstandsmüll ein. Heribert Strauch ist auch gern gesehener Gast in den Kindergärten, bringt Mädchen und Jungen ab drei Jahren die heimischen Tiere im „Lernort Natur“ näher. Außerdem veranstaltet er mit weiteren Helfern Waldwandertage und Waldrallyes sowie seit 2001 Abenteuerwochenenden.
Im April 2000 übernahm Heribert Strauch auch für die Kreisjägerschaft die Öffentlichkeitsarbeit. Zudem ist er seit einigen Jahren stellvertretender Hegeringsleiter in Hittfeld. Die Faszination an der Jagd ist für ihn, in seinem Revier in Lindhorst die Tier- und Pflanzenwelt mit der Kamera einzufangen. „Die Tierbeobachtung ist für mich das Wichtigste, und dass man die Begeisterung für die Natur an Kinder weitergeben kann“, so Strauch. So wie inzwischen an seine Enkel Maximilian (4) und Ben Niklas (6).
Viel Verständnis für seine zeitaufwendigen Hobbys bringt Strauchs Ehefrau Gabriele auf, mit der er seit 1968 verheiratet ist. Die beiden haben vier Kinder - Alexander (47), Christoph (45), Claudia (42) und Marcus (35).
Heribert Strauch hat inzwischen seinen Rückzug vom Ehrenamt für den 31. März 2019 angekündigt. Aber erstmal wird er am heutigen Samstag Pressevertretern bei der Hegeschau der Kreisjägerschaft wieder als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
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