Welle
Feuerwehrmann erfüllt sich Traum von Touren auf dem Nürburgring

Nils Renken (re.) mit Tim Schwolow, mit dem er im vergangenen Jahr einige Male zusammen auf dem BMW 318is gefahren ist | Foto: Sandro Feiler
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  • Nils Renken (re.) mit Tim Schwolow, mit dem er im vergangenen Jahr einige Male zusammen auf dem BMW 318is gefahren ist
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Viele Jungen träumen davon, Feuerwehrmann, Pilot oder Arzt zu werden. Der Ingenieur Nils Renken (34) aus Welle (Samtgemeinde Tostedt), der als Produktmanager für ein Energieversorgungsunternehmen und nebenberuflich als selbstständiger Energieberater arbeitet, engagiert sich ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr. Doch sein Kindheitstraum ist ein anderer: "Irgendwann in meinem Leben einmal Motorsport zu betreiben." Auch wenn er beruflich kein Rennfahrer geworden ist, fährt er regelmäßig PS-starke Karossen auf dem Nürburgring.

Seit dem zwölften Lebensjahr begeistert vom Rennsport

Seit seinem zwölften Lebensjahr war Nils Renken immer mal wieder auf der Kartbahn in Bispingen und lebte seine Rennsportbegeisterung in Rennsimulationen am PC aus. "Für mich gab es auch damals schon nur eine Traumstrecke – nämlich die 1927 eröffnete und über 20 Kilometer lange Nürburgring-Nordschleife. Eine der längsten und anspruchsvollsten Rennstrecken der Welt, mit Höhenunterschieden von 290 Metern, Steigungen von bis zu 18 Prozent und einem Gefälle von bis zu elf Prozent, eingebettet in die Landschaft und Höhenzüge der Eifel bei Nürburg und Adenau", schwärmt der 34-Jährige.

"Nachdem ich jahrelang die Rennen der Nürburgring-Langstrecken-Serie geschaut hatte und ein begeisterter Fan des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring war, erhielt ich 2020 durch einen glücklichen Zufall die Chance, auf der anderen Seite der Leitplanke als Sportwart beim 24-Stunden-Rennen dabei zu sein. Der veranstaltende ADAC Nordrhein suchte zu diesem Zeitpunkt Sportwarte für die Streckensicherung", erzählt Nils Renken. So kam er den rund 240 km/h-schnellen Tourenwagen an der Rennstrecke schon ganz nah, um den Fahrern u.a. Gefahrenstellen zu signalisieren und den Rennbetrieb sicherzustellen. "Im Falle eines Unfalls melden die Sportwarte diesen der Rennleitung, sichern die Unfallstelle mittels Flaggenzeichen ab oder fordern z.B. Rettungswagen oder Medical Cars an. Außerdem wird bei Bedarf erste Hilfe geleistet sowie mittels Feuerlöschern Brände gelöscht", erläutert der 34-Jährige. Mit Letzterem kennt er sich dank seines Ehrenamtes in der Feuerwehr bestens aus.

2022 erstmals am Start fürs Team "EiFelkind Racing"

2022 wechselte Nils Renken am Nürburgring von der Nordschleife an die Start- und Ziellinie. Dort lernte er einen Fahrer des Teams "EiFelkind Racing" aus Nordhorn kennen, der ihm die Handynummer des Teamchefs Uwe Wendland gab. Nach zwei Telefonaten im vergangenen Jahr lernte Nils Renken in Nordhorn das Team kennen - und durfte in einem BMW 318is Probe sitzen. "Da war klar, dass ich in der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) einige Wochen später an den Start gehen werde." Bei dieser Breitensportserie fahren jeweils 170 Fahrer 15 Runden (rund 300 Kilometer) auf der Nordschleife - gegen die Uhr, nicht gegeneinander.

Da die Fahrer teilweise mit rund 250 km/h unterwegs sind, sind die Sicherheitsstandards entsprechend hoch - u.a. mit Feuerlöschanlage oder Feuerlöscher in den Fahrzeugen und Sechs-Punkt-Renngurt. Die Sicherheitsausrüstung für den Fahrer besteht aus feuerfester Unterwäsche, Handschuhen, einem Overall und Feuerschutzhaube sowie Rennhelm und „Frontal-Kopfrückhaltevorrichtung“, um den Kopf bei einem Frontalaufprall in seiner Position zu halten und eine Halswirbelsäulenüberdehnung (Schleudertrauma) zu vermeiden.

Hinterm Steuer eines BMW 325i mit 218 PS

Nachdem er im letzten Jahr an drei RCN-Läufen teilgenommen hatte und auch noch das Drei-Stunden-Rennen der RCN gefahren war, wagte sich der 34-Jährige jetzt hinters Steuer eines größeren BMW 325i mit 218 PS und fuhr beim 24-Stunden-Rennen einen weiteren Lauf der RCN. "Das Gefühl, im Rahmenprogramm dieses großen Events zu fahren, war unbeschreiblich", schwärmt er. Am letzten Lauf der RCN vor rund vier Wochen errang er sogar mit seinem Teamkollegen den ersten Klassensieg samt Pokal.

Doch Nils Renken plant noch mehr und will in der nächsthöheren Rennserie, der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS), starten. In dieser Rennserie nehmen sowohl klassische Tourenwagen, wie dem von ihm gesteuerter BMW 325i, als auch GT3-Fahrzeuge teil - mit sehr hohen Geschwindigkeitsunterschieden und Kampf um die Position in der Startklasse.

"Mein großer Traum ist und bleibt es jedoch, einmal in meinem Leben selbst am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teilzunehmen", so Nils Renken. Er ist vor allem fasziniert von der Geschwindigkeit, schätzt die Sportart aber auch als mental herausfordernd. Schließlich ist eine gute Reaktionsfähigkeit erforderlich, falls das Fahrzeug etwa auszubrechen droht.

Fahrer sind auf Sponsoren angewiesen

Das Hobby ist jedoch nicht ganz günstig. Für die Nutzung des Fahrzeugs sowie dessen Betreuung durch das Team und die nötigen Lizenzen, Startgebühren sowie eine spezielle Rennversicherung fallen entsprechend hohe Kosten an. Daher sind die Fahrer auf Sponsoren angewiesen. "Jeder, der mich auf dem weiteren Weg unterstützen möchte, kann sich sehr gerne bei mir melden. Es sind im Gegenzug Werbeflächen am Fahrzeug vorhanden. Ich kann auch von meinen Erfahrungen erzählen oder mein Wissen an andere weitergeben, die sich ebenfalls ihren Traum erfüllen möchten", bietet Nils Renken an.

• Kontakt per E-Mail an Nils.Renken@t-online.de oder über Instagram: @renkennils. "Hier werde ich euch auf meinem weiteren Weg im Motorsport mitnehmen!"

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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