Vierbeiner sollen auf den Arm
Hunde auf Rolltreppen - keine gute Idee

WOCHENBLATT-Volontärin Svenja Adamski hat Probleme, "Ebo" auf den Arm zu nehmen | Foto: bim
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An Rolltreppen gibt es eine Reihe von Piktogrammen, die auf Gebote und Verbote hinweisen, aber vielfach nicht wahrgenommen werden. Eines davon besagt: „Hunde müssen getragen werden.“ Ist das wirklich Pflicht? Oder lässt man es lieber - zum Wohle der Vierbeiner? Der Fahrstuhl- und Rolltreppenbauer Schindler hat dazu eine - nicht durchweg ernstgemeinte - Mitteilung herausgegeben. Und WOCHENBLATT-Volontärin Svenja Adamski machte mit ihrem 37 Kilogramm schweren Ridgeback "Ebo" den Selbstversuch. Ergebnis: Hunde auf Rolltreppen sind keine gute Idee, wenn sie eine Schulterhöhe von zehn Zentimetern und eine gewisse Gewichtsklasse überschreiten.

Das blaue Schild entspricht der "Norm EN 115-1, Anhang G, Sicherheitsschilder für die Benutzer von Fahrtreppen und Fahrsteigen“. Der Betreiber einer Rolltreppe ist verpflichtet, dieses Schild gut sichtbar anzubringen. Im juristischen Sinn weist ein Gebotsschild auf eine gesetzliche Verhaltensregel hin, die für den betroffenen Personenkreis ein bestimmtes Verhalten anordnet. Gebote sollen eine abstrakte Gefährdung verhindern oder unerwünschte Folgen vermeiden, teilt Schindler mit.

„Als bester Freund des Menschen muss natürlich auch der Hund in die städtische Mobilität einbezogen werden. Damit den geliebten Vierbeinern nichts geschieht, achten die Fahrtreppenhersteller auf höchste Sicherheitsstandards“, erklärt Schindler-Unternehmenssprecher Jan Steeger. Eindeutig geklärt sei die Rechtslage aber nicht, viele Fragen seien offen, wie:

• Ab welcher Gewichtsklasse ist es besser, wenn mein Hund mich trägt?
• Ist es etwa einem älteren Menschen zuzumuten, seinen Hund zu tragen?
• Wenn ja: bis zu welcher Größe und welchem Gewicht?
• Sollte eine Mutter mit Kleinkind und Hund etwa den Hund tragen und das Kind auf der
Fahrtreppe lassen? Oder muss sie gar beide tragen?
• Müssen Blinde ihre Blindenhunde auch auf den Arm nehmen?

"Je nach Größe des Hundes, den eigenen körperlichen Fähigkeiten sowie der allgemeinen Gefahrenabwägung kann es also sinnvoll sein, den Hund nicht auf den Arm zu nehmen. So ist es also letztlich dem Fahrtreppenbenutzer überlassen, ob er seinen Hund trägt oder nicht. Im Zweifelsfall sollte er jedoch lieber nicht mit dem Hund die Fahrtreppe betreten. Denn die Verantwortung liegt immer beim jeweiligen Hundehalter, da der Betreiber der Fahrtreppe mit der Anbringung des Hinweisschildes seine Pflicht erfüllt hat", meint Steger.

Die  Tierschutzorganisation Tasso warnt: Hunde sollten mit ihren Pfoten niemals eine Rolltreppe betreten und für die kurze Fahrt auf den Arm genommen werden. Krallen, lange Haare, unvorsichtiges Auftreten - für Hunde birge eine Rolltreppe zahlreiche Gefahren, derer sich das Tier nicht bewusst ist. Sehr schnell könne sich beispielsweise die Pfote in dem stählernen Aufsatz am Ende der Rolltreppe verfangen. Hunde auf einer Rolltreppe sind also tabu.

Kleine Vierbeiner können auf den Arm genommen werden, mit großen Hunden sollten verantwortungsvolle Tierhalter die Treppe nutzen oder den Aufzug, rät Tasso. Aber auch beim Einsteigen in den Aufzug müssen Hundehalter natürlich aufpassen, dass beispielsweise die Leine nicht eingeklemmt wird. Dennoch sei die Fahrt im Aufzug eine sicherere Alternative.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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