Initiative aus Seevetal
Kinderkrebshilfe knackt Zwei-Millionen-Euro-Marke bei den Spenden
bim. Horst. "Das ist ein unglaubliches Ergebnis. Wie habt ihr das geschafft in diesen Zeiten?", war Dr. Klaus Bublitz von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg total überwältigt, als er am Samstag einen Scheck in Höhe von 110.000 Euro von der Initiative Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal an der Horster Mühle entgegennahm. Trotz der Corona-Auflagen beim Weihnachtsbasar in der Grundschule Horst und dem Corona-bedingten Verzicht auf die Benefizgala ist es den Engagierten um Vorsitzende Anette Kosakowski erneut gelungen, diesen beeindruckenden Betrag zu sammeln. Gleichzeitig knackte die Initiative damit die Zwei-Millionen-Euro-Marke bei den in den vergangenen 45 Jahren gesammelten Spenden.
"Dafür sind wir euch, euren Freunden und Familien sowie den zahlreichen Spendern sehr dankbar. Wir wissen, wie viel Arbeit und Engagement ihr dafür aufwendet", sagte Dr. Klaus Bublitz und berichtete, in welche Projekte die diesjährige Spende fließt.
Kunsttherapie auf der Station: Kunsttherapeutin Dorothee Wallner ermöglicht den jungen Patienten, sich in ihren Werken auszudrücken und über ihre Kreativität Abstand von der Krankheitssituation zu gewinnen.
Sozialfonds für bedürftige Familien: "Wir erleben immer wieder Familien, die aufgrund der Krebserkrankung ihres Kindes in finanzielle Not geraten", berichtete Bublitz. Das kann zum Beispiel geschehen, weil ein Einkommen ausfällt, wenn ein Elternteil das Kind rund um die Uhr versorgt, oder weil teures medizinisches Zubehör benötigt wird, das die Krankenkasse nicht bezahlt. Auf Antrag können bedürftige Familien aus dem Sozialfonds - je nach Bedarf - zwischen 300 und 2.000 Euro erhalten.
Brückenärztin: Brückenärztin Annika Bronsema kümmert sich um die ambulante, palliative Versorgung unheilbar erkrankter Kinder, die laut Dr. Bublitz ein Fünftel der jungen Krebspatienten ausmachen. Die Ärztin steht im Kinderkrebs-Zentrum Hamburg mit den betroffenen Eltern und Kindern im Kontakt, begleitet sie beim Übergang in die Palliativversorgung und übernimmt auch die Betreuung zu Hause.
Avatare: Dabei handelt es sich um technische Geräte, die den Kindern, die lange im Krankenhaus oder zuhause sind, ermöglicht, am Schulunterricht teilzunehmen. "Es ist wesentlich, dass die Kinder auf diese Weise ein Stück Normalität erfahren, ihre Lehrer und Freunde sehen können", erläuterte Dr. Bublitz.
Die Seevetaler Initiative
Die "Hilfe für krebskranke Kinder" Seevetal ging 1997 aus einer 1976 gegründeten Elterninitiative der Grundschule Horst hervor. Damals war ein Schüler an der Grundschule Horst unheilbar an Leukämie erkrankt. Eltern von Mitschülern, denen das Schicksal des kleinen Malte zu Herzen ging, organisierten daraufhin kurz entschlossen einen kleinen Weihnachtsbasar, auf dem sie selbstgebackenen Kuchen und gebastelte Weihnachtsartikel verkauften. Der Weihnachtsbasar hat sich zu einem überregionalen Publikumsmagneten entwickelt. Dessen Erlös wird seither der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. gespendet.
Spendenkonto: IBAN: DE27 2406 0300 4004 7113 00 bei der Volksbank Lüneburger Heide eG.
Über die Fördergemeinschaft
Jährlich erkranken in Deutschland 2.000 Kinder bis zu ihrem 18. Lebensjahr an Krebs, in Hamburg und Umgebung sind es rund 140 Kinder. Die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg wurde 1975 von Eltern krebskranker Kinder gegründet und unterstützt seither die Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Die Spenden werden verwendet, um eine optimale medizinische und psychosoziale Patientenversorgung zu erreichen, soziale Hilfen für bedürftige Familien zu leisten und das Forschungsinstitut Kinderkrebszentrum Hamburg zu fördern.
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