Neue Selbsthilfegruppe beim SV Wistedt
Krebskranken Kraft geben
![Funkelnde Augen und harte Faust - diese Übung des Qigong demonstrieren Heidrun Capellmann sowie Alexej Becker (li.) und Alexander Fehling vom Vorstand des SV Wistedt | Foto: bim](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/09/10/1/452541_L.jpg?1631286641)
- Funkelnde Augen und harte Faust - diese Übung des Qigong demonstrieren Heidrun Capellmann sowie Alexej Becker (li.) und Alexander Fehling vom Vorstand des SV Wistedt
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bim. Wistedt. "Ich möchte mit der Selbsthilfegruppe im SV Wistedt anderen Menschen mit und nach einer Krebsdiagnose Halt, Zuversicht und Gemeinsamkeit geben", sagt Heidrun Capellmann (64) aus Wistedt. Sie hat im Jahr 2019 die Diagnose Brustkrebs mit Knochenmetastasen erhalten und über acht Monate wöchentliche Chemotherapien ertragen, die sie u.a. mit Hilfe der chinesischen Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform Qigong gut überstanden hat. Ihre Erfahrungen und den wieder gefassten Lebensmut möchte sie weitergeben und hat jetzt eine Selbsthilfegruppe gegründet.
"Die Nebenwirkungen
waren das Schlimmste"
"Die Zeit mit den Chemotherapien war hart. Die Nebenwirkungen waren das Schlimmste", denkt Heidrun Capellmann zurück. Haarausfall, bleibende Nervenschäden an den Füßen, Ausfall der Finger- und Fußnägel waren nur einige der Therapie-"Begleiterscheinungen". "Der Krebs war dann weg, der Rest wurde wegoperiert", erzählt die 64-Jährige nüchtern. Sie hat während ihrer Erkrankung auch Galgenhumor entwickelt. "Wenn man morgens aufsteht und es tut nichts mehr weh, ist man tot", erklärt sie augenzwinkernd.
Nach den Therapien wollte sie im vergangenen Jahr sportlich wieder durchstarten, wurde aber durch Corona ausgebremst. Auch ihre Reha wurde von März auf Oktober verschoben. In der Überbrückungszeit half ihr die Physiotherapie.
Seit 40 Jahren im
Sportverein engagiert
Heidrun Capellmann engagiert sich seit 40 Jahren im SV Wistedt, war in der Gymnastikgruppe, im Jazztanz und bei der Rückengymnastik aktiv und ist selbst Übungsleiterin im Bereich Gesundheitssport. "Durch die Entspannungstechniken des Qigong habe ich nicht nur die Chemotherapie in Form von Meditation im positiven Sinne überstanden, sondern auch der Rückhalt in der 'Er & Sie-Sportgruppe' hat mir Kraft gegeben, diese Zeit durchzustehen", sagt sie. Diese positive mentale Unterstützung möchte Heidrun Capellmann an Gleichbetroffene weitergeben. "In der Gruppe darf gelacht, geweint, entspannt und sich bewegt werden, es ist so wichtig zu wissen, nicht allein zu sein, dass die Ängste und Gefühle, die man plötzlich hat, 'normal' sind", erklärt die 64-Jährige.
Unterstützt wird Heidrun Capellmann vom Vorstand des SV Wistedt und von Nicole Hageleit, Abteilungsleiterin für Fitness- und Gesundheitssport.
• Die Gruppe trifft sich jeweils mittwochs um 18.30 Uhr im Vereinsheim des SV Wistedt, Auf der Fahlhorst 50 (erster Stock). Ansprechpartnerin für die Selbsthilfegruppe ist Heidrun Capellmann, Tel. 04182-8229, E-Mail: heidrun.capellmann@sv-wistedt.com. Die ersten drei Treffen sind kostenfrei. "Dann hätten wir aber gerne, dass die Teilnehmer der Selbsthilfegruppe auch Mitglieder im SV Wistedt werden", erklärt Vorsitzender Alexander Fehling. Der Mitgliedsbeitrag kostet monatlich 10 Euro, für Rentner 5 Euro.
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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