Tostedt
Kunst statt Schmierereien am Bahnhofszugang
bim. Tostedt. Graffiti-Kunst statt Graffiti-Schmierereien - das können jetzt die Bahnfahrer am Aufgang zum Tostedter Bahnhof vom P+R-Platz an der Zinnhütte aus bewundern. Die hässlichen Tags durch schöne Bilder zu übersprühen, war schon lange ein Anliegen der Verwaltung und der Politik. Dank des Projektes von Anette Karweck-Bültemeier und ihrem Kunstkurs des Gymnasiums hat die Samtgemeinde nun vor Ort junge Akteure gefunden, die das Projekt umsetzen und sich damit identifizieren.
"Ich bin froh, dass wir junge Leute aus Tostedt dafür gewinnen konnten, die einen Bezug zur Samtgemeinde haben", meint Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam.
Seit Schuljahresbeginn arbeiten die Jugendlichen an der Gestaltung. Anfang Februar wurden die Entwürfe bei der Samtgemeinde eingereicht. Seit rund elf Wochen sind 16 Zwölftklässler des Gymnasiums damit beschäftigt, den Teil der Bahnüberführung, die sich im Besitz der Samtgemeinde befindet, zu verschönern.
Das Wappen der Samtgemeinde und der Schriftzug "Welcome" sowie als Kontrast die Weiten des Weltalls sind dort ebenso zu bewundern wie Momentaufnahmen aus der Natur mit Schmetterling, Eule oder einer Unterwasserwelt. "Wir wollten einen Bezug zur Umgebung herstellen und auch etwas auf die Wand bringen, das Kinder und Jugendliche anspricht", erläutert die Kunstlehrerin. So gibt es dort auch ein Bild der "Wilden Kerle" neben Figuren aus "Findet Nemo".
Dabei darf man den Aufwand nicht unterschätzen, um die Motive auf die Wand zu bringen und mit Sprühfarben zum Leben zu erwecken. Auch die Geländerkante, die in die Kunstwerke integriert werden muss, ist eine Herausforderung. "Aber die Schülerinnen und Schüler hatten Spaß bei der Arbeit. Es gab viel Feedback von Passanten, die das Projekt toll finden", berichtet Anette Karweck-Bültemeier.
"Ich wollte etwas intensiv Farbiges haben", sagt Lehrerin Anette Karweck-Bültemeier. Zunächst sollte die Fläche an der P+R-Anlage Gelb-Organge gestaltet werden. Da die Wand jedoch viel Farbe "schluckte" und das Gelb nicht leuchtete, wurde das Konzept geändert und die Wand erneut besprüht.
Weil nur 40 Meter des Bahnübergangs der Samtgemeinde gehören, die andere Fläche der Deutschen Bahn, ist der Kontrast zwischen Kunst und Schmierereien gut zu erkennen. "Wir werden mit der Bahn sprechen und fragen, ob auch die Flächen im Bahneigentum so schön gestaltet werden können", kündigt der Samtgemeinde-Bürgermeister an.
Die Graffiti-Kunst ist auch Bestandteil der Töster Kulturtage vom 3. September bis zum 3. Oktober. Dann gibt es im Gymnasium eine öffentlich zugängliche Ausstellung über die Entstehung der Graffiti.
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