Balken und Absperrungen ausgerissen
Rodler randalierten im Büsenbachtal
bim. Handeloh. "Es kann doch wohl nicht sein, dass Corona alles rechtfertigt", empört sich ein WOCHENBLATT-Leser. Am Wochenende seien Horden von Rodlern ins Büsenbachtal eingefallen und hätten sich überall dort Platz gemacht, wo sie ihn brauchten, auch durch Sachbeschädigung.
Dass es durch die Corona-Einschränkungen die Menschen nach draußen zieht an einem sonnigen Wochenende mit so viel Schnee wie seit zehn Jahren nicht mehr, ist das eine. Dass manche Vergnügen suchende Rodler allerdings das Landschaftsschutzgebiet Büsenbachtal in Handeloh-Wörme dafür buchstäblich "umkrempeln", ist das andere. Völlig dreist wurden Pfosten und Rundbalken aus dem Boden gerissen und Absperrungen abgesägt, um den Rodelspaß zu genießen.
Detlef Gumz, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, erklärte, in 20 Jahren seiner Tätigkeit niemals zuvor an einem Montag in seinem Postfach solche Mengen an Beschwerden gefunden zu haben. "Es gehen derzeit einfach mehr Menschen in die Natur, auch solche, die null Respekt haben und die Natur nicht wertschätzen", sagt er. Letzteren müsse man den Respekt mit "vorsichtig erzieherischen Methoden beibringen". Die Absperrungen, die der Lenkung dienen, damit die Besucher eben auf den Wegen bleiben, würden wieder aufgebaut. Auch mit Informationstafeln würde weiter auf die Regeln im Landschaftsschutzgebiet hingewiesen. Eventuell müsse in Zukunft über den Einsatz von Rangern nachgedacht werden, die die Besucher aufklären. Und bei Uneinsichtigen auch mal ein Bußgeld verhängt werden.
"Wir hoffen, dass sich die Lage nach Corona beruhigt und dass dann mündige Bürger in die Natur gehen, die sie auch genießen wollen", hofft Gumz.
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