Handeloh
Tierschützerin und Autorin rettet Hunde vor der Tötung
"Wenn man Hunde aus dem Tierschutz aufnimmt, freut man sich jeden Tag, dass es ihnen gut geht und sie nicht leiden müssen", sagt Jutta Besser, Tierschützerin und u.a. Autorin aus Handeloh. Das trifft besonders für rumänische Straßenhunde zu, denen in den öffentlichen Sheltern nach zwei Wochen die Tötung droht. Vor dem Hintergrund der jüngsten Wolfsattacken auf Weidetiere im Landkreis Stade weist Jutta Besser auf die Möglichkeit, einen Herdenschutzhund aus Rumänien aufzunehmen, hin. Die Hunde würden die Weidetiere schützen und entgingen gleichzeitig der Tötungsstation.
Jutta Besser und ihr Mann halten seit mehreren Jahren Hunde aus dem Tierschutz, u.a. gab es da Hündin "Paula" aus der Türkei und den Rüden "Paco" aus Spanien. "Und dann kam 'Ella' aus Rumänien. Das war eine ziemlich spontane Aktion. Ich arbeite im Tierschutz und beobachte die Posts. Auf einem Bild sah ich ihren Kopf und habe mich sofort verliebt", sagt Jutta Besser mit einem Lächeln über die Herdenschutzhund-Mischlingshündin, die sie Jahr 2018 mit zirka vier Jahren nach Handeloh holte und vor dem Tod rettete. "Sie wurde damals mit ihren vier Jungen an einem Fluss gefunden und eingefangen. Leider ist sie Anfang des Jahres an einer seltenen Augenkrankheit erkrankt, sodass sie heute blind ist", berichtet Jutta Besser. Aber "Ella" hat sich mit ihrer Einschränkung arrangiert und lebt in Handeloh mit ihren Hundekumpels "Buddy" aus Rumänien und "Peggy" aus Bulgarien bei Familie Besser-Lahtz.
"In Rumänien leben sechs Millionen Straßenhunde. Sie werden verfolgt, auf grausame Weise getötet oder in Tierheime und Tötungsstationen verbracht, in denen sie ein Leben voller Angst und Qual fristen. Ich bin in der Hunderettung in Rumänien aktiv, und wir haben immer wieder Herdenschutzhund-Welpen in der Vermittlung", sagt die Handeloherin über ihr Engagement im Verein Hunde-Adoption direkt Rumänien. Der Verein arbeitet dort u.a. mit einem Tierarzt zusammen, der die Hunde auf einschlägige Krankheiten testet, sie impft, chipt und kastriert.
Die Hunde werden aber nicht unmittelbar aus Rumänien vermittelt. "In der Hauptsache arbeiten wir mit Pflegestellen zusammen, wo sich Interessenten die Tiere auch anschauen können. Wichtig ist, dass sie zunächst aus den öffentlichen Sheltern kommen", erläutert Jutta Besser. Während Weidetierhalter von dem extrem ausgeprägten Territorial- und Schutzverhalten der Herdenschutzhunde profitieren können, rät Jutta Besser privaten Hundehaltern zu einem Herdenschutzhund-Mix. So wie ihrer "Ella", die sie wegen ihres sehr eigenen Charakters - selbstbewusst, eigensinnig, aber ganz lieb - so sehr ins Herz geschlossen hat, dass sie ihr sogar zwei Bücher widmete: "Ellas Weg ins Glück" über die Geschichte der Hündin als Streunerin bis zu ihrem Glück im Familienleben (ISBN 9798779995092) und "Ella im Glück: Ex-Straßenhund auf großer Reise" über ihre Abenteuer beim Camping (ISBN 9798432752451). Die Erlöse aus dem Verkauf kommen dem Tierschutz zugute.
Über das Vereinsportal erfahren Interessierte, welche Hunde ion der Vermittling sind, unter www.hunde-adoption-direkt-rumaenien.de.
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